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Interview mit End Time Channel (26.02.2010)

End Time Channel

In einem Moment sitzt man noch nichtsahnend in einer Lounge, zieht an seiner Zigarette und genehmigt sich einen Single Malt, im nächsten Moment ist der Sternenkrieg los! Udo Fischer, seines Zeichens Kopf des jazzig-experimentellen Space-Opera-Musikprojekts END TIME CHANNEL, spricht über die Systematik einer Alieninvasion und der musikalischen Einkleidung einer solchen.

 

Jetzt sitzen wir hier in meiner Wohnung, ursprünglich aber sollte das Treffen ja im „Dumont“ stattfinden, einer Jazzbar. Kann man sich so in etwa auch das „Valuna Twilight Café“ vorstellen?


Im Prinzip stimme ich schonmal zu, nur müssten die Gestalten dort vielleicht noch etwas skurriler ausfallen. Ich denke da beispielsweise an einen Affen, der schlafend auf einem Piano liegt, einige zwilichtige Personen, die uns an Privatdetektive aus einem Raymond Chandler Roman erinnern, viele Kreaturen von anderen Planeten, all sowas. Darüber hinaus noch diffuses Licht in Grün-Rot-Tönen und ein paar Nebelschwaden wie in Blade Runner.


Das erinnert auch etwas an die Barszene aus „Star Wars“.


Ganz genau. So ungefähr kann man sich das vorstellen.


Die meisten Leser dürften sich jetzt erst mal den Kopf kratzen. Ich bitte also um Aufklärung: Wer bist du eigentlich, was meine ich mit „Valuna Twilight Café“, was machst du so und was hat es mit END TIME CHANNEL im Speziellen auf sich?


EndTimeChannelIch wohne seit einiger Zeit in Wiesbaden und studiere dort Medientechnik, bin aber ursprünglich eigentlich Niederrheiner. Nebenbei jobbe ich als Licht- und Tontechniker in einem kleinen Theater und meine große Leidenschaft ist eben die Musik. Wenn andere es sich abends auf der Couch bequem machen und sich Filme ansehen, werkele ich in der Zeit an meinen Songs – das ist für mich ebenso entspannend, obwohl ich natürlich auch ein großer Filmfan bin.

Im Grunde  habe ich einen typischen Bandhintergund. Begonnen hat alles mit einer Piratenrockband zu Schulzeiten, in der ich damals noch Keyboard gespielt habe. Klavier ist auch das einzige Instrument, welches ich „offiziell“ gelernt habe. Nach der Bandzeit, also direkt nach meinem Umzug nach Wiesbaden habe ich mir im Karstadt ein  billiges 10- Euro- Mikro gekauft, mit dessen Hilfe dann auch die ersten zwei Alben aufgenommen wurden. In der Phase habe ich wirklich sämtliche Instrumente, selbst Schlagzeug in meiner ersten WG mitten in der Innenstadt in einem Mehrparteienhaus eingespielt. [lacht] Meine Nachbarn müssen mich geliebt haben! „Desert Jazz Inn“ hieß eines der ersten Projekte. Unter diesem Namen habe ich ganz zu Anfang eine seltsame Mischung aus Jazz und Wüstenrock produziert. Bisher ist es mit diesem Projekt zu drei Alben gekommen. Nimmt man alle Bands und Projekte zusammen, dann arbeite ich im Moment an der 18. Veröffentlichung. END TIME CHANNEL umfasst davon bisher fünf Stück plus zwei EPS, die ich innerhalb der letzten sechs Jahre veröffentlicht habe und darüber hinaus noch ein Album, das nie veröffentlicht wurde. Mein Grundansatz beim ersten ETC-Album, dem von dir schon erwähnten „Valuna Twilight Café“, lag ursprünglich darin, ein Rockalbum zu produzieren ohne den Einsatz von Gitarren, stattdessen aber gerne häufiger mehrere Bassspuren übereinander. Es ist dann im Endeffekt doch weit jazziger ausgefallen, als erwartet. Das war der Grundstein für die Entstehung des Projektes, bei dem ich versuche, jedes Album ein wenig anders klingen zu lassen, also in jedes Album andere Musikstile einfließen zu lassen. Die Alben bilden dabei ein großes Gesamtkonzept und jedes für sich steht für ein Kapitel. Man grast quasi die Stationen ab wie Planeten, die sich dann am Ende zu einem großen Planetensystem zusammenfügen.


Es fällt auf, dass die Geschichte bei END TIME CHANNEL sehr im Vordergrund steht. Oft vergisst man sogar, dass es Musik ist, der man zuhört, nicht etwa ein Buch, das man liest, oder ein Film, den man sieht. Ist es in deinem Interesse, dass man deine Musik so aufnimmt?


Warum nicht? Es liegt auch nahe. Die Story ist tatsächlich ein zentraler Part des Projektes. In der Regel sieht es so aus, dass der Albumtitel und sämtliche Songtitel schon stehen, bevor ich auch nur eine einzige Note gespielt habe. Die Geschichte wird gewissermaßen im Anschluss mit Musik „aufgeschrieben“. Ich betrachte die Musik von END TIME CHANNEL  vornehmlich als Filmmusik zu einem Film, der nie gedreht wurde. Zeitweise habe ich sogar überlegt, begleitend noch ein Buch zu schreiben, allerdings sehe ich mich weniger als Autoren. Es liegt mir, eine Story zu konstruieren, insbesondere aus dem Bereich Science Fiction, aber das Auffüllen der Geschichte mit Worten überlasse ich doch lieber anderen.
Du hast also Recht, die Offenheit zu anderen Medien wie Buch oder Film spielt nicht zufällig in meine Musik rein, sie ist auch so gewollt.


Wo liegt deine Inspiration dafür, eine derart epische und opulente Saga zu erzählen? Ich würde auf etwas vom Kaliber von Frank Herberts „Dune“ tippen.


Dune, großartig. Auch ist da natürlich David Lynch mit seinem alten Film zu nennen. David Lynch ist ein durchaus faszinierender Mann, der mich neben anderen Regisseuren wie beispielsweise Jim Jarmusch oder Tim Burton definitiv stark beeinflusst hat. Du hast eben auch Star Wars erwähnt. Ich bin ein großer SciFi-Freak und das sind alles Inspirationen, die in meine Musik einfließen. Wenn es um die Erzählstruktur geht, sind aber vor allem Perry Rhodan-Romane zu erwähnen. In den Romanen werden auch die einzelnen Stationen immer für sich genommen behandelt, so dass dabei immer wieder neue Welten erschaffen werden und quasi der Fokus immer wieder auf einem anderen Punkt liegt. Das versuche ich mit dem Sprung von einem Album zum nächsten auch.


Rein musikalisch pflegst du einen experimentellen, teils auch freejazzigen Stil. Von konventionellen Songstrukturen scheinst du auch nicht viel zu halten. Wo liegen deine musikalischen Vorbilder?


Bohren und der Club of Gore muss ich da ganz klar nennen. Sie haben denke ich einen  wirklich großen Einfluss auf mich.  Auch Tom Waits, Trent Reznor, Mike Patton, Devin Townsend und Steven Wilson muss ich da anführen. Viele Inspirationen bekomme ich auch durch meine Theaterarbeit, da dort auch sehr viele Jazzer und Experimentalmusiker auftreten, zum Beispiel  Ralf Gauk, ein in Insiderkreisen hoch angesehener Bassist, der einfach Wahnsinniges mit seinem Instrument anzustellen weiß. So pauschal lässt sich das auch gar nicht auf ein spezielles Genre beschränken, da  ich unheimlich viel höre. Von Stoner Rock über Trip Hop, Psychobilly, Film Noir-Angelehntes bis zu DJ / Electro lasse ich kaum etwas aus und ich höre jede Menge Jazz und Experimentelles. Allenfalls Schlager wirst du von mir wohl niemals zu hören bekommen. [lacht]


Also, meine Mutter hätte sich bestimmt gefreut!


Die meisten Musikreviews-Leser wahrscheinlich eher weniger. [schmunzelt]


Wie viele Personen sind am Entstehungsprozess der Alben beteiligt? In den Credits von „Valuna Twilight Café“ beispielsweise sind außer dir selbst drei weitere Personen aufgeführt.


Zu Anfang des Story- und Songwritings für jedes Album stehe ich grundsätzlich erst einmal alleine da. Bijan [Lor-Zade, Produzent; Anm. d. Red.] steht mir grundsätzlich immer mit Rat und Tat zur Seite, gibt seine Meinung zur Story ab, hört in die Songs rein und hat immer einen guten Blickwinkel parat falls ich einmal den Überblick zu verlieren drohe. Er begleitet mich schon seit den ersten Tagen von ETC, hat mit seinem Wissen und seinem Equipment die ersten ETC- Alben überhaupt erst möglich gemacht, hat also sozusagen eine Art Mentor- Rolle inne. Zu hören ist er übrigens auch als Erzähler, also als „Creature“, im aktuellen Album [„Vern – The Jungle Planet“ - Anm. d. Red.]. Der erste Schritt ist also das Schreiben der Story und zumeist auch schon das grundsätzliche Artwork, dann folgt der Aufbau der Songs. Erst dann, wenn die meisten Songs schon einmal weitestgehend stehen stellt sich die Frage  wie viele beziehungsweise welche Gäste mit an Bord kommen. Wo sind Lücken, was könnte passen, wer könnte passen usw. Oft spielt auch der Zufall dabei eine große Rolle. Es darf ja ruhig schon verraten werden, dass Mitte oder Ende des Jahres ein weiteres Album folgen wird, an dem zur Zeit schon emsig gearbeitet wird, auf dem vielleicht Markus wieder mit seinem Sax zu hören sein wird und auch eine neue Sängerin mit an Bord ist, man kann also gespannt sein! Aber ein grundsätzliches Maß für die Anzahl der beteiligten Personen gibt es nicht, das fällt immer unterschiedlich aus.


Eigentlich ist END TIME CHANNEL eine instrumentale Angelegenheit. Hast du von Beginn an geplant, sporadisch Gesang einzubauen, dabei vielleicht sogar speziell an eine Frauenstimme gedacht?


Nein, das hat sich einfach so ergeben. Ich habe Areeg damals auf Myspace kennengelernt und die ganze Sache hat sich schnell dahingehend entwickelt, dass wir ein ganzes Album zusammen machen wollten. Auch auf meine neue Sängerin wurde ich durch eine Anzeige im Netz und durch Myspace aufmerksam. Dass ich nicht selbst zum Mikrofon greife, hat einen einfachen Grund: Es ist nicht mein Fall. Ich denke zwar, dass ich es könnte, und das ein oder andere Mal habe ich dieses Mittel ja auch schon eingesetzt. Dennoch fühle ich mich in der Sängerrolle nicht wirklich wohl.


Bedeutet das, du überlässt es der Sängerin, ihre Texte selbst zu schreiben?


Richtig. Ich finde, was man singt, sollte man aus Überzeugung singen, und das gelingt nur dann hundertprozentig, wenn man selbst Urheber der Texte ist. Natürlich müssen die Lyrics schon zur Geschichte passen und ich gebe immer gerne ein paar Grundimpulse, aber ich finde, dass jeder Gastmusiker sich selbst mit seiner Spielweise und Persönlichkeit einbringen und nicht einfach vom Blatt abspielen oder -singen sollte.


Für das Einspielen der Songs bist du ansonsten fast komplett alleine verantwortlich. Gibt es ein Instrument, das dir besonders liegt?


Der Bass ist ganz klar zu meinem Hauptinstrument geworden, danach Klavier und Keyboards. Schlagzeug ist auch eine interessante Angelegenheit, allerdings noch einmal etwas ganz anderes. Ich experimentiere gerne mit Instrumenten, Geräuschen und Klängen herum, auf dem aktuellen Album ist zum Beispiel auch ein von mir gespieltes Xaphoon, also ein in Hawaii entwickeltes Taschensaxophon zu hören. Und ich liebe Kalimba! [grinst]


Ist es einfacher, weitere Instrumente zu erlernen, wenn man einmal angefangen hat? Etwa so wie das Erlernen verschiedener Sprachen?


Auf jeden Fall, zumindest wenn man mit der richtigen Einstellung an die Sache geht. Man braucht eine gewisse Respektlosigkeit vor dem Instrument. [lacht] Nein, so kann man es nicht sagen, man sollte eben keine Angst haben, sich mit neuen Instrumenten auseinanderzusetzen. Ich unterscheide da auch gerne zwischen Kopf- und Bauchmusiker und würde mich selbst ganz klar in die zweite Kategorie einordnen. Ich schreibe mir auch keine Noten auf oder dergleichen. Ein Gegenbeispiel wäre…


DREAM THEATER. 


Zum Beispiel, ja! Man kann natürlich nicht sagen, dass das eine besser oder schlechter ist als das andere – beides sind einfach völlig unterschiedliche Herangehensweisen und es gibt selbstverständlich auch jede Menge Grautöne dazwischen.


Und wie sieht es mit dem Drumherum aus, sprich der Produktion?


EndTimeChannel2Die veredelt ein Album, nimmt dabei aber auch viel Zeit und Geld in Anspruch, weshalb mein Hauptvertrieb natürlich weiter über das Internet stattfindet und nur sehr ausgewählte Alben physikalisch veröffentlicht werden.
Sehr viel Spaß hat mir stets die Covergestaltung gemacht, da ich ja auch leidenschaftlich gerne fotografiere und an Artworks bastle. Das Cover von „Valuna Twilight Café“ rührt zum Beispiel von meinem Lieblingskino in Wiesbaden her. Der Laden heißt Caligari, ist ein wunderschönes Kino in Form eines großen Theatersaales mit zwei Rängen und sie spielen dort fast ausschließlich Kunst-, Kult-, Kultur- und alte Filme, sehr viele Stummfilme aus Schwarz-Weiß-Zeiten und so weiter. Die haben da eine Lounge im Eingangsbereich, inzwischen wurde der Bereich, glaube ich, schon wieder stark umgebaut, in dem ich einmal auf ein paar Freunde warten musste und die Zeit mit ein paar Kameraexperimenten genutzt habe. So kam das Cover zustande.
Noch zufälliger entstand das Cover von „Starship neilA“: Bijan und ich sind abends noch zum - darf man das sagen? - Musik Schmidt nach Frankfurt über die A66 gefahren und wir sind im strömenden Regen in der Nähe vom Flughafen in einem Stau gelandet. Es war schon stockduster, überall um uns herum die grellen Lichter der Autobahn, die vom Regen schwammig geworden sind. Also habe ich einfach mal blind losgeknipst und auch einige Flugzeuge erwischt, die durch den Regen auf den Scheiben und durch die recht langen Belichtungszeiten schon stark verfremdet waren. Zu Hause dachte ich beim Anblick der Bilder direkt an Raumschiffe, die man im Dunkeln vage noch gerade so erkennen kann.
Für „Vern“ habe ich zum ersten Mal die Covergestaltung aus der Hand gegeben, einfach, um einmal etwas Neues auszuprobieren, neue Impulse einfließen zu lassen. Das tut meinem Künstlerherz einerseits schon ein bisschen weh, andererseits ziert das neue Material jetzt ein Artwork, das sich von den bisherigen stark unterscheidet. Das Cover von „Vern“ ist im quietschigen Stil der B-Movies aus den 60er Jahren gehalten... [schaut auf meine DVD-Sammlung] Ich sehe, du hast da ja die Box mit den Tremors-Filmen, die hatten auch solche Plakate. Grundsätzlich schwebte mir also ein leicht comiclastiges Cover im Stile von etwa „Alarm im Weltall“ vor, was Rea [Severain – Anm.d.Red.] dann auch wirklich großartig umgesetzt hat.


Das ist das  Stichwort, um mal in die Zukunft beziehungsweise Gegenwart zu gehen. Du hast mir drei neue Tonträger mitgebracht. „An Unknown Planet and the Question of Humanity“, die EP „Robot Army of the Four Suns“ und „Vern, the Jungle Planet“. Was verbirgt sich den hinter diesen doch sehr schillernden Titeln?


Also… auf „An Unknown Planet“  versuchen die Menschen auf einer abgelegenen Forschungsstation einen Virus zu entwickeln, der als Waffe dienen soll. Das hat natürlich sehr unbequeme Fragen zur Folge, der Umgang mit biologischen Waffen ist ja ohnehin ein sehr schwieriges Thema. Die Experimente laufen schief und das Virus richtet sich gegen die Menschen, so dass die Forschungsstation zum Kriesenfall wird und untergeht. Das Album ist zweigeteilt: die erste Hälfte ist eher rockig, die zweite dagegen eher getragen und ruhig. Damit soll im Anfang die aufkeimende Hoffnung, dann in der zweiten Hälfte die Melancholie einer nachhallenden Katastrophe eingefangen werden.
Die „Robot“-EP ist mein „ironisches Album“: Die Erde liegt noch immer zu großen Teilen in Trümmern während schon eine neue Bedrohung vor der Haustüre steht. Eine große Armee von Robotern greift an, allerdings keine Terminatormaschinen oder ähnliches sondern eine Armee von Schrottrobotern, richtig schöne Blecheimer, vielleicht leicht inspiriert von „Das schwarze Loch“. Die Roboter wissen allerdings selbst nicht, dass sie wandelnde Blecheimer sind und halten sich für eine absolut unüberwindbare Streitmacht. So kommt es also zum Kampf, aber die Robots sind natürlich keine ernsthafte Bedrohung für die Menschen, so dass der ganze Kampf sich als eine witzige Schrottparade gestaltet. Du siehst schon an der Geschichte, wirklich ernst zu nehmen ist das nicht. Für die Story ist es auch nicht von nachwirkender Bedeutung, es musste aber einfach erzählt werden. Vor allem musikalisch tobe ich mich hier aus, was nicht jedem gefallen wird. Das Album ist schon fast technoid, teilweise sogar tanzbar, was für mich ja doch eher atypisch ist. Ich habe auch schon zu hören bekommen „Udo, was hast du denn da für einen Mist verzapft“, aber hey, warum nicht auch mal andere Wege gehen.
Das aktuelle Album „Vern“ spielt mit der Erzählerperspektive. Die Menschen landen auf dem Dschungelplaneten, um dort alte Bande mit einer sehr alten Spezies wieder aufleben zu lassen, also alte Freundschaft wieder neu zu beleben. Sie werden bei Ankunft von einer seltsamen, verschlagenen Kreatur in Empfang genommen, die vorgibt, die Meschen durch den Dschungel zu der gesuchten Spezies zu führen. Die Kreatur ist der Narrator und wird gesprochen von Bijan. Allerdings ist das Wesen nicht so freundlich, wie es vorgibt, es betet zu den Göttern des Planeten und hintergeht die Menschen, um sie zu vernichten, allerdings wehren sich die Götter gegen dieses finstere Vorhaben, so dass der gesamte Planet zu Ende der Geschichte vernichtet wird und die Menschen nur knapp entkommen können.
Bijan hat dabei – ich hoffe, ich sage jetzt nichts Falsches [lacht] - einen ziemlich kruden Mix aus verschiedenen persischen Dialekten für die Erzählung verwendet, um der Kreatur auch die nötige Fremdartigkeit zu verleihen. Zu Hören gibt’s natürlich sämtliche Alben auf der LastFM- Page, die man über endtimechannel.com erreichen kann, dann kann sich jeder ein eigenes Bild machen.


Da du END TIME CHANNEL als Projekt deklarierst und nicht als Band, muss man ja davon ausgehen, dass dieses Projekt auch irgendwann mal abgeschlossen sein wird. Hast du ein Ende deiner Science-Fiction-Saga schon ausgearbeitet oder lässt du dich von dir selbst überraschen?


EndTimeChannel3
Das Ende steht schon fest und das wird es definitiv geben, der Weg dazwischen ist aber noch offen. Es gibt noch so viel zu erzählen, und solange das so bleibt, wird es auch weiterhin END TIME CHANNEL-Alben geben.
Das nächste Album ist übrigens schon in Arbeit. Es wird „Cogitatum Scurrilis“ heißen und den Untertitel „Planet of Ghosts“ tragen. Stilistisch geht die Reise dabei in jazzig- poppige Gefilde mit einigen Experimentals und sogar ein wenig klassischer Filmmusik.


Deinen Lebensunterhalt verdienst du noch nicht mit der Musik. Könntest du dir das vorstellen?


Bei der Art meiner Musik könnte das wohl eher schwer werden [lacht]. Wenn sich mir die Chance auf einen Plattenvertrag böte, würde ich natürlich definitiv darüber nachdenken. Verdrehen lassen würde ich mich allerdings nicht. Käme ein Produzent auf mich zu und würde sagen „Udo, hier hast du einen Plattenvertrag, aber die Leute wollen gerade eher dies und jenes hören, wenn du mir das geben kannst, bist du dabei“, ich würde dankend ablehnen.

Sascha Ganser (Info)
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