Eine Sangesdame, solide, weder Doro noch Diva - eher dösend ... ich habe selten jemanden mit so glatten Stimmbändern gehört. Da flutscht nur die Musik an sich noch leichter ins Hirn ... und wieder raus. Ich glaube, dieses Album beinhaltet nicht eine einzige Tonfolge, vor allem im Gesangsbereich, die nicht schon vorher irgendwo benutzt wurde. Ich möchte nicht von Diebstahl reden, es sind einfach die tausendfach bewährten Arrangements, gepackt in eine keyboardlastige Produktion. Die Sounds sind purer Anachronismus, jedoch der unangenehmen Sorte: Selbst Joan Jett oder gar Melissa Etheridge haben mehr Arsch getreten als Alyson Avenue. "Omega" ist an Einfallslosigkeit nicht mehr zu überbieten. Trotz Rockbesetzung klingt die Platte handzahm und drucklos. Die Songtitel und Texte lassen auf ein bewegtes Beziehungsleben der Dame schließen; es gibt ja auch nichts wichtigeres vorm holden Publikum auszubreiten. Ich weiß, meine AOR-Kritiken ähneln sich, aber was soll man tun bei solcher Musik?
FAZIT: Dem Gott des AOR Heaven ist nichts Böses zu wünschen; zu nichtig tönen seine Schäfchen. Nehmt es mir trotzdem nicht übel, wenn ich Alyson jetzt die avenue to hell hinunterschicke und mir von Annihilator kräftig diese "frohe" Botschaft aus den Ohren pusten lasse...
Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.01.2008
Thomas Löyskä
Anette Blyckert
Patrik Svärd, Christofer Dalman
Niclas Olsson
AOR Heaven / Soulfood
45:20
2004