So ganz neu sind Meliah Rage nicht mehr. Schon in den 80ern veröffentlichte man das Erstlingswerk "Kill To Survive" und konnte mit dem melodischen Thrash Werk einiges Wohlwollen auf sich ziehen. Nach dem ebenfalls gut aufgenommenen "Solitary Solitude" (1990) wurde es dann recht still um die Bostoner Axtschwinger.
Nach einem wenig erfolgreichen Comeback Versuch im Jahre 1996 und einem Demo aus dem Jahre 2002 versucht man es nun erneut mit "Barely Human".
Stilistisch bewegt man sich versiert zwischen krachendem Thrash, melodischer Kost und dreckigem Rock. Und was dabei herauskommt, kann sich durchaus sehen lassen. Der Eröffnungstrack Hate Machine überzeugt aber noch nicht und wirkt ein wenig simpel und bieder. Invincible rifft sich nach ruhiger, getragener Intro gleich ins Metal Nirvana und würde stilistisch ein wenig in die Prä-Black-Album Zeit Metallicas passen. Der Titeltrack Barely Human stampft langsam und fett aus den Boxen und zeigt, daß Sänger Paul Souza nicht nur aggresiv schreien kann, sondern durchaus auch klare Gesangslinien souverän trifft.
Ungodly erinnert wieder an Metallica - diesmal ist es aber der Gesang, der wie ein ruhiger Hetfield klingt. Wrong Place Right Time packt dann wieder riffmäßig die Thrashkeule aus - es liegt wohl am Gesang, daß das ganze immer wieder nach hartem dreckigem Rock der Marke Motörhead klingt. Interessant auch das über acht Minuten lange Instrumental Rigid, das neben all dem Geriffe auch genug Platz für äußerst kompetente und auch melodische Gitarrenarbeit bietet.
Als Schmankerl liegt dem Album noch eine weitere CD bei, welche die 92er Demo "Unfinished Business" beinhaltet. Hier wird weitaus reinrassigerer Thrash geboten, bei dem noch Godsmack Drummer Sully Erna sein Schlagspiel beigesteuert hat. Ganz am Ende findet der geneigte Hörer noch ein knapp 20minütiges Interview.
FAZIT: Comeback gelungen. Auch wenn das Album einige kleine Hänger hat, kann das Material im großen und ganzen überzeugen. Melodischer Thrash mit einem großen Schluck Motörhead serviert mit sattem, aber nie überproduzierten Sound.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2008
Jesse Johanson
Paul Souza
Anthony Nichols, Jim Koury
Barry Spillberg
Escapi
98:14
2004