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Mikeyla: Something Like That

Stil: Rock / Pop

Cover: Mikeyla: Something Like That

Ok, alle mainstream-allergischen Freunde brutaler/kranker/kreativer Gitarrenmusik sollten schleunigst die Lauschlappen auf Durchzug stellen und sich nicht weiter mit einer jungen Schwedin befassen, die im zarten Alter von 13 Jahren bereits in einer evil Sonntagsschule die Ohren der hingebungsvoll lauschenden Elternschaft gesangstechnisch zu Fleischsalat verarbeitete. Nach einigen Gehversuchen im gnadenlos abrockenden Sonntagschor wurde das Schweden-Frollein schließlich für eine Soulband entdeckt. Der Weg zum eigenen Rockalbum schien geebnet …

„Something Like That“ ist 100% MTViva kompatibler Rock/Pop, jeglicher Widerhaken und Kanten beschnitten und beschliffen, weichgespült, in konsumgerechte Häppchen für kritiklose Radiohörer zerlegt, die sensiblen Öhrchen pseudo-harter Britney Spears Verächter zu keinem Zeitpunkt überfordernd.

Die Schweden mögen es, Mikeyla stürmte dort gradewegs in die Top 10 der Charts. Alle Voraussetzungen für einen Erfolg hierzulande sind gegeben: Die Produktion ist klar, aber bloß nie zu hart, Mikeylas Stimme ist angenehm kraftvoll, nicht so süßlich wie die Stimmen ähnlich erfolgreicher Radio-Hupfdolen, die in auf Hochglanz polierten Video Clips „Nimm mich“-Tänzchen aufführen, um in den Schlüpfern ihrer pubertierenden Fans klebrige Hormonstürme auszulösen.

Scheinbare Offenheit für andere Musikstile offenbaren sich in sporadischen Elektro-Dümpeleien und stampfenden Technobeats („Not Your Clown“). Interessant, wenn auch als vollständiger Evanescence-Klon durchgehend, ist der Opener („The Lie“). Ob der Zug für Frollein-Rocker-Bands mittlerweile abgefahren ist, wird die Zukunft zeigen.

„Something Like That“ tut niemandem weh, hier wird mal wieder Standard geboten. Dem Sucher neuer musikalischer Offenbarungen sei aber dringendst abgeraten, der ansehnlichen Schwedin ein Ohr zu leihen.

Bessere Alternativen zu Mikeyla sind immer noch Evanescence, Within Temptation oder Lacuna Coil.

FAZIT: Radio Rock-Pop. Unspektakulär, in seiner Vorhersehbarkeit bieder und instrumental so einfach gehalten, daß ein größerer Erfolg wahrscheinlich ist.

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008

Tracklist

  1. The Lie
  2. Calling
  3. Happy Worst Day
  4. Not A Story
  5. Young & Stupid
  6. Not Your Clown
  7. Wait
  8. Just A Girl
  9. Who I Am
  10. That Is
  11. Mad Mad World
  12. Cruel

Besetzung

  • Sonstiges

    Lineup unbekannt

Sonstiges

  • Label

    Pama Records

  • Spieldauer

    41:09

  • Erscheinungsdatum

    2006

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