SHARK ISLAND kommen aus Los Angeles und haben bereits Ende der Achtziger ein Album namens "Law of the Order" über Epic Records herausgebracht. Zuvor war man bereits zehn Jahre lang, teilweise unter dem Namen THE SHARKS, in der Liveszene der Westcoast-Metropole aktiv, in denen auch zwei Undergroundalben entstanden. Nach dem Majordebüt ging man getrennte Wege, und nun, um anderthalb Dekaden gereift, ist man wieder zusammengekommen, um die Bandgeschichte weiterzuschreiben.
Auch wenn der von einer Liveband erspielte gute Ruf häufig nicht im gerechten Verhältnis zum späteren, kommerziellen Erfolg steht, hier kann ich ihn nachvollziehen. Denn der auf „Gathering Of The Faithful“ souverän dargebotene Melodic Rock ist genau von der Art, der live jederzeit eine Menge Spaß macht (vor allem in verräucherten Rockclubs), zu Hause auf Konserve dann aber schnell langweilig wird und später dann nur noch selten in der heimischen Anlage zum Einsatz kommt.
Angefangen beim guten Gesang - Sänger Richard Black dürfte manchem noch als Sänger beim CONTRABAND-Projekt von Michael Schenker und Tracii Guns bekannt sein - bis zu den wirklichen guten und meist anführenden Gitarren: Hier gefällt eigentlich alles - aber nichts kann wirklich begeistern.
Insgesamt bieten SHARK ISLAND einfach zu viel Standardstoff, der dann auch noch irgendwie zu keimfrei und eintönig rüberkommt. Hervorstechende Aufwecker wie das erdige „Heaven“ und das riffbetonte „Temptation“, die das Blut mal ein wenig in Wallungen bringen, hätte man sich öfter gewünscht.
FAZIT: Das amerikanische Quartett spielt recht unspektakulären, melodischen Gitarrenrock, der es mit diesem Album auch nach dem fünften Durchlauf nicht schafft, dich an der Seele zu packen. Musik dieser Machart sollte dies tun. Ein typisches Album für das solide, aber emotionslose Prädikat „hörbar“.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.01.2008
Christian Heilmann
Richard Black, Spencer Sercombe
Spencer Sercombe
Spencer Sercombe
Glen Sobel
Frontiers Records
66:36
2006