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Skid Row: Revolutions Per Minute

Stil: Modern Hardrock

Cover: Skid Row: Revolutions Per Minute

Die Band aus dem Big Apple wird wohl auf ewige Zeit damit klar kommen müssen, dass man den Namen SKID ROW unweigerlich erstmal mit dem ehemaligen Frontmann und Aushängeschild Sebastian Bach in Verbindung bringt (manch altem Szenehasen kommen dabei natürlich auch die Namen Gary Moore und Phil Lynott in den Sinn, aber das ist eine andere Geschichte...). Dass die Band aber auch ohne ihr früheres Teenieidol ihre Berechtigung hat, hat sie vor drei Jahren mit dem Rückkehralbum und Einstand des neuen Sängers "Thickskin" bewiesen - auch wenn man sich dort deutlich an der zeitgemäßen Nu-Rock-Schiene orientiert hat (wenn man nur mal an einen Song wie "Ghost" denkt) und somit von den alten Markenzeichen nicht mehr allzu viel geblieben ist. Nun gut, die Band hatte, was die musikalische Ausrichtung angeht, bekanntlich auch früher schon ihren eigenen Willen; auch mit dem Bewusstsein, dass nicht alle Anhänger bereit sein werden, die neuen Wege mitzugehen.

So steht man dann als geneigter Hörer auch bei "Revolutions Per Minute" erneut am Scheideweg - und mir bleibt die Intention des neuen Songmaterials bisweilen ein Rätsel. Das Album bietet zwar wieder ein paar alternativ-moderne Hardrocksongs in der Art des letzten Werkes, die durchaus zu gefallen wissen (wie etwa der rotzige Opener "Disease" oder der Ohrwurm "Strength") und ein Heavy-Song wie "Shut Up Baby, I Love You" lässt gar kurz an alte Zeiten denken, aber dass die inzwischen auch schon älteren Herren jetzt den Mainstream-Punkrock in ihrem Sound noch weiter verstärkt haben, wie bei "White Trash" oder "Nothing" zu hören, will mir auch nach dem zehnten Durchlauf nicht munden. Der Country-Punk bei "When God Can´t Wait" ist lustig und bierselig, aber auch nicht wirklich das, was ich von SKID ROW hören will (da hol ich lieber die alten WALTONS-Scheiben raus). Gleiches gilt für den reinen Countrysong "You Lie", dessen Halbwertzeit über die Gedenkminute an die letzte Scheunenfete nicht hinauskommt. Warum der überflüssige Song am Ende der CD sogar nochmals als Bonustrack auftaucht, ist mir ein Rätsel. Und selbst trotz dessen doppelter Aufführung strotzt das Album nicht gerade mit befriedigender Laufzeit.

So präsentieren sich SKID ROW anno 2006 als moderne Hardrockband unter vielen, inklusive solidem Sänger, der aber von der Ausstrahlung seines Vorgängers weit entfernt ist und es nicht schafft, dem weitgehend durchschnittlichen Songmaterial das musikalische Dutzendgesicht zu nehmen.

FAZIT: Die ehemalige Stadiongröße ist zwar immer noch partytauglich, allerdings stehen die an den alten, großen Feten beteiligten Fans auf der heutigen Gästeliste nicht mehr in den oberen Zeilen - und werden zu Gunsten neuer Freunde bei mangelnder Anpassung auch schon mal grantig nach Hause geschickt.

Punkte: 7/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.01.2008

Tracklist

  1. Disease
  2. Another Dick In The System
  3. Pulling My Heart Out From Under Me
  4. When God Can´t Wait
  5. Shut Up Baby, I Love You
  6. Strenght
  7. White Trash
  8. You Lie
  9. Nothing
  10. Love Is Dead
  11. Let It Ride
  12. You Lie (Bonus Track)

Besetzung

  • Bass

    Rachel Bolan

  • Gesang

    Johnny Solinger

  • Gitarre

    Scotti Hill, Dave "Snake" Sabo

  • Schlagzeug

    Dave Gara

Sonstiges

  • Label

    Steamhammer/SPV

  • Spieldauer

    40:31

  • Erscheinungsdatum

    2006

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