Erfreulich inspiriert tönen COLISEUM auf ihrem Debüt nach der für Genrebands obligatorischen Single- und Minilabel-Ochsentour: Hardcore-Engagement und Punk-Nonchalance, gemischt mit etwas Rocken und Rollen.
Kurt Ballou von Converge hat Hand an den Sound angelegt, wovon man sich nicht beirren lassen darf, weil COLISEUM nicht apokalyptisch oder mathematisch klingen; der Spaß am Musizieren ist in ihrer vorgetragenen Energie offenbar. Trotzdem besteht hörbar ein Mitteilungsdrang, nicht zuletzt auf textlicher Ebene, nur darf man keine artistische Schönlingskatharsis erwarten: der krustige Boden der Tatsachen wird nicht verlassen. In einer guten halben Stunde ist dabei es nicht schwierig, einige besonders griffige Eruptionen auszumachen, was auf die Erfahrenheit der Debütanten schließen lässt.
Highlights: Der knapp den Lungenkollaps abwendende Beginn des Albums bis etwa "Skyline Fucker“ sowie der Abschluss mit dem längeren „The Burden“. Ein short sharp shock wie erst kürzlich von den Speedcorelern SSS im extremeren Gewand.
FAZIT: Relapse Records nur bedingt anders: COLISEUM stehen dem Weltuntergang ambivalent bis positiv gegenüber und nehmen mit rotzigem Punk innerhalb eines sehr harten Soundbettes für sich ein. Der weitere Weg dieser Band darf wohlwollend beobachtet werden.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Mike Pascal
Ryan Patterson
Ryan Patterson
Chris Maggio
Relapse/Rough Trade
31:18
2007