Tja, was soll man da groß sagen. KNORKATOR zählen neben J.B.O. sicher zu den erfolgreichsten Fun Metal Bands des Landes. Genau wie bei ihren Kollegen vom Blastorchester scheiden sich die Geister: Die einen nennen es debilen Bierhumor, die anderen meinen genialen Wortwitz in den deutsch gesungenen Texten entdecken zu können.
Musikalisch ist man um Abwechslung bemüht: Von Schrammelrock über Neue Deutsche Härte Dampframmengeriffe bis zu symphonischen (Synthie-) Orchestrierungen inklusive Chöre ist alles vertreten. Nichtsdestotrotz schleicht sich vor allem im Verlauf der zweiten Albumhälfte eine gewisse Eintönigkeit ein – was bleibt, sind also die Texte. Und die pendeln sich zwischen spaßig-ironisch, einfallslos-pubertär, müde-sozialkritisch („Ich bin das Eigentum von meinem Eigentum“) und komplett belanglos ein. Gelungen ist die Satire auf Beziehungsverstrickungen jugendlicher Hormonbomben („Alter Mann“), das von unschuldiger Kinderstimme bereicherte Untergangsdrama „Wir werden alle sterben“ und die ironisch-frustrierte Abrechnung mit den Fans, die nicht grad dem Idealbild nymphomaner, paarungswütiger Groupie-Chicks entsprechen – Zitat: „Alles was ich seh auf den Konzerten, sind dicke Männer mit Bärten“.
Leider versinken große Teile des Albums im grauen Mittelmaß, das sich nur für bierselige Partystimmung eignet. Hervorzuheben ist aber der erstaunlich professionelle und auch abwechslungsreiche Gesang von „Stumpen“, der von heiserem Gebrüll bis zu voluminös musicalhaftem Pathos ein weites Spektrum abdeckt (eine klassische Gesangsausbildung soll der Herr angeblich genossen haben).
FAZIT: Das nächste Album aller Zeiten ist abgesehen von einigen wenigen Highlights nur eingefleischten Fans oder DJs für Metal Partys zu empfehlen – der Rest der Welt ist mit den Singleauskopplungen bestens bedient.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Tim Beam
Stumpen
Buzz Dee
Alf Ator
Nick Daniels
Nuclear Blast
41:21
2007