Nach zwei Eigenproduktionen ist es den Österreichern von MELY gelungen, ein Label für sich zu gewinnen. Ein Erfolg, der absolut gerecht erscheint, wenn man bedenkt, welche talentfreien Bands es schon zu einem Plattenvertrag gebracht zu haben.
Liest man auf der Bandwebsite herum, so stolpert man über die musikalische Einordnung „stilvoller Gothic Rock“ – eine vielleicht unglückliche Bezeichnung, weil viele Anhänger der potentiellen Hörerschaft sich vom G-Wort abgeschreckt fühlen könnten. Das Label spricht also verständlicherweise von melancholischem Power Metal, was die Sache schon recht gut trifft.
Auf „Leave And Enter Empty Rooms“ dominiert wehmütig gefärbter Metal mit saftig produzierten, treibenden Gitarren, atmosphärischen Keyboadparts mit epischen doom-artigen Gesangs- und Chorpassagen. Einprägsame Single Notes und Soli von der Gitarre unterstützen den Wiedererkennungswert, das Drumming ist vielseitig, doch niemals so verspielt, dass die Durchschlagskraft der Tracks gefährdet wäre. Möchte man eine Einordnung in unangebrachte Genreschubladen erzwingen, so könnte MELY als eine eigenständige Mischung aus CANDLEMASS und skandinavischen Doom-Death Kapellen ohne Gegrunze bezeichnet werden.
FAZIT: „Leave And Enter Empty Rooms“ stellt unsteril produziertes Kraftfutter zur Verfügung, das gleichermaßen Banger und Freunde wohldosierter Melancholie zufriedenstellen dürfte. Gesang, Riffs, Produktion und Drumming erfüllen hohe Qualitätsstandards – das Songwriting lässt auf dem Langstreckenflug leider noch etwas Federn: Die Unterscheidbarkeit der Songs könnte noch höher sein. Vielversprechend.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008
Daniel Huber
Andreas Mataln, Peter Lengfeldner
Andreas Mataln, Peter Lengfeldner
Martin Mataln
Helmut Waltl
Black Bards Entertainment
65:30
2007