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Midwinter: The Glassy Waters

Stil: Melodic Metal

Cover: Midwinter: The Glassy Waters

Der Gitarrist dieser Franzosen ist auf der Bandwebsite ganz am Ende aufgeführt. Bedenklich...

...und Befürchtungen bezüglich der Härtegewichtung bestätigen sich – MIDWINTER boxen in der leichtesten Klasse zwischen Heavy Rock und maximal Euro-Speed. Auch wenn im Opener archaische Synthesizer emuliert werden, sollte man von „The Glassy Waters“ keinen erdigen Hard Rock im Seventies-Stil erwarten, denn die unzulängliche, klinische Produktion (sind die Drums echt?) sowie zahnloses Nachplappern altmeisterlicher Phrasen verhindern den Versuch, so er beabsichtigt war. „The Cripple“ humpelt im technoiden Rhythmus vor sich hin und kommt im versuchten Doom von „Illusion“ fast zum Stillstand, wenn dem weiblichen Stimmschmelz noch uninspiriertes Grunzen zur Seite gestellt wird. Keine Angst: es wird nie böse – auch nicht, wenn die extremen Vocals das gelungen Spannung aufbauende Ballädchen „Illusion“ ebenfalls versauen. Bei höherer Klangqualität könnte dieser Track überzeugen, und die Allerweltsmelodien von „One Day You´ll Set In The Land Where You Belong“ (für die englische Sprache wird´s wohl nie Frankreich sein...) gereichten zumindest zu einem unauffälligen Nebenbeihörer.

Dass man eine gute Band an schlau gestalteten Übergängen erkennt, beweist „One In A Hole“ – beziehungsweise nicht, denn die prätentiösen Tempowechsel sind nur aufgrund ihrer Ungelenkigkeit überraschend, der Bridgepart hingegen zu lang. Fast kernig gerät da das schnelle „The Silence Of Your Eyes“, zuckrig dagegen das wieder grunz-unterstützte „Sweet Child O´Mine“. Guns´N´Roses hatten auch längere Stücke, aber kein so gestrecktes wie „My Fury“. Wild waren die Amis tatsächlich einmal – von Furien kann bei diesem „female fronted“ Mittwinterschlaf hingegen keine Rede sein.

FAZIT: Neben Skyward die schwächste Band auf Manitou Records. MIDWINTER sind genauso wenig Metal, bemühen sich um mehr Abwechslung als erwähnte Finnen, scheitern aber in der Umsetzung (Produktion) und am schwachen Songwriting – eine Art Nightwish aus den Vorstädten mit noch halbwegs erträglichem Cheese-Faktor.

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2008

Tracklist

  1. Black Hole Attraction
  2. Seed Of Pain
  3. The Cripple
  4. Illusion
  5. One Day You´ll Set In The Land Where You Belong
  6. One In A Hole
  7. The Silence Of Your Eyes
  8. Sweet Child O´Mine
  9. My Fury
  10. Atmospherics

Besetzung

  • Bass

    Manu Chauty

  • Gesang

    Manu Chauty

  • Gitarre

    Jaokim Menard

  • Keys

    Pierre Chauty, Mylene Genoux

  • Schlagzeug

    Pierre Garcia

Sonstiges

  • Label

    Manitou/Twilight

  • Spieldauer

    50:04

  • Erscheinungsdatum

    2007

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