Das finnische Label hat neben seinen Klonbands auch immer wieder ein Faible für schnarchtassigen „Dark Oppressive Pop“. Diese Bezeichnung ist angesichts des unspektakulären dritten Albums dieser Band ein Witz.
Hier ist nichts bedrückend, außer die weit aufgerissenen Kiefer der Hörer beim Gähnen. SHAMRAIN möchten ein Vertreter ihres landestypischen Gothenrocksounds sein, doch fehlen ihnen Hits und Härte, die Entwine und HIM haben. Stattdessen kleistern sie ihre Songs mit atmosphärischen (welche Atmosphäre?) Keyboards zu und gestalten die Strukturen viel zu lang, als daß von dem aufregungsfreien Zeug irgend etwas hängen bleiben könnte. Die Riffs der Gitarristen (Mehrzahl!) können gar nichts, und Mika Tauriainen heult sich etwas zurecht, von dem man nicht weiß: ist es wegen der langweiligen Musik, oder weil er es schubladentreu tun muss... „Stars Will Fall“ beinhaltet wirkliche Leadgitarren neben unsäglichem Akustik-Geschrammel. „Shallow Delusion“ funktioniert auf halbem Weg mit warmer Hammondkonserve und Dynamikverständnis ohne abgegriffene Laut-Leise-Haltebügel.
Die beiden letzten Tracks starten jeweils verheißungsvoll – „No One Remembers Your Name“ mit Piano, das dann in die Standardschemata des Songwriting bei SHAMRAIN übergeht, während „Goodbyes Painted Black“ Spannung aufbaut und der Auflösungspflicht nicht nachkommt. Stattdessen versandet es - und damit auch „Goodbye To All That“ als Album.
FAZIT: Drittklassiger Anwärter auf den Finnen-Goth-Thron, der gar nicht erst in den Königssaal gelassen wird.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2008
Matti Reinola
Mika Tauriainen
Kalle Pyyhtinen, Mikko Kolari
Matti Reinola
Janne Jukarainen
Spikefarm/Soulfood
49:50
2007