Gar nicht so unspannend, was diese Extremgruppe so alles auftischt. Die Zutaten sind nichts besonderes, allerdings reichhaltig und unterschiedlich in unerwarteter Kombination ins Alles-was-raucht-Süppchen gekippt…
Nahtlos grinden die beiden ersten Tracks ineinander, doch bereits im zweiten macht sich ein Hang zu dramatischem Noise bemerkbar, der nicht zur Kurzatmigkeit des Kloppergenres passen möchte. Fies und voller Breaks brettern die beiden folgenden Stück dahin, doch spätestens ab “As Empires Expand and Collapse” verbinden FUCK THE FACTS, wie es sich für eine “Alles muss”-Extremband gehört auch tragische Harmonien im Sinne fortgeschrittener Hardcorebands mit ihrem kernigen Schrot. Diese Elemente gewinnen im weiteren Verlauf noch an Gewicht. In Dead End haben die Zerrer sogar bisweilen Sendepause und schaffen Platz für dezent melodische Leadgitarren, wobei der Gesang in seiner Häufigkeit abnimmt.
Fast ist man um das Wort mit der Vorsilbe “Post” bemüht, doch dazu bleiben FUCK THE FACTS zu konkret und knallen dem Hörer groove-rockendes wie “La Culture Du Faux” vor den Latz. Ein weiteres unerwartetes Glanzlicht: das melodische Bassbreak in “No Place For Failure”.
FAZIT: FUCK THE FACTS bedienen sich bekannter Stilmittel und verpacken sie in spannende bis einfach nur platt machende Stücke. Wer also eine unberechenbare Komponente innerhalb seiner typischen Relapse-Band hören möchte, ist hier gut beraten, zumal die Lieder wie aus einem Guss und nicht nach Potpourri klingen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.07.2008
Steve Chartier
Brent Christoff
Jean-Louis Wittinger, Topon Das
Tim Olsen
Relapse/SPV
43:34
28.07.2008