Zurück

Reviews

Futures End: Memoirs Of A Broken Man

Stil: Progressive Power Metal

Cover: Futures End: Memoirs Of A Broken Man

Wenn sich Szene-Größen wie Bass-Legende Steve DiGiorgio (u.a. SADUS, DEATH, TESTAMENT), John Allen (u.a. SADUS, TESTAMENT), Fred Marshall (ZERO HOUR) oder Christian Wentz (CIRCLE II CIRCLE) zusammenfinden, um ein Bandprojekt zu starten, schnalzt der Kenner mit der Zunge und erwartet Großes.

Der progressive Power Metal auf dem Debüt „Memoirs Of A Broken Man“ ist erwartungsgemäß technisch höchst anspruchsvoll ausgefallen, getragen von progressiven Rhythmen sowie relativ knackigen Riffs, dabei aber trotzdem immer melodiös und eingängig, insbesondere was die Gesangslinien von Fred Marshall und die Leadgitarren angeht. Keyboards kommen meist im Hintergrund zum Einsatz, nur hie und da treten sie etwas deutlicher hervor.

Gleich der Opener „Relentless Chaos“ geht direkt in die Vollen, überzeugt mit einem sehr gelungenen Refrain, überrascht dann etwa gegen 4:30 mit einer großartigen Variation desselben und zwar von der Art, die einen sehr guten Song zu einem überragenden macht. Nächstes Highlight ist der Midtempo-Kracher „Endless Journey“, bei dem DiGiorgios markant-jazzige Bass-Läufe weiter im Vordergrund stehen und von den Gesangsmelodien gar ein leichtes QUEENSRYCHE-Feeling aufkommt.
„Your Decay“ ist dann ein etwas straighterer Song, der vom Kontrast zwischen heftigen Strophen-Geballer und dem getragenen, fast schon balladesken Ohrwurm-Refrain lebt. Klasse-Song.
Mit „Beyond Despair“ folgt eine lupenreine Ballade, großartig intoniert von Marshall, die auch auf „Promised Land“ nicht aufgefallen wäre und erneut QUEENSRYCHE-Atmosphäre versprüht.
„Share The Blame“ ist hingegen so was wie der Hit des Albums, der hymnische Refrain geht sofort ins Ohr. In eine ähnliche Kerbe schlägt „Terrors Of War“, dessen Haupt-Riff ein absoluter Knaller ist.
Der regulär letzte Song „Remembering Tomorrow“ auf „Memoirs Of A Broken Man“ ist der perfekte Ausklang des Albums und glänzt noch mal mit fetzigen Prog-Abfahrten, melodischen Lead-Gitarren-Duellen und einem Klasse-Refrain.
Auf der First Edition befindet sich mit „Powerslave“ übrigens noch ein höchst gelungenes Maiden-Cover.

FAZIT: Dass „Memoirs Of A Broken Man“ ein technisch beeindruckendes Album sein würde, war mir schon beim Lesen der Besetzungs-Liste klar. Dass es diese Ausnahme-Musiker aber auch schaffen würden, im Bereich Songwriting und Ohwurmfaktor so zu überzeugen, hat mich doch etwas überrascht. Vor allem Fans des letzen REDEMPTION-Meisterwerks sowie die DREAM-THEATER-Verehrer und ähnliche Verdächtige sollten FUTURES END dringend eine Chance geben. Für mich eine der vielen positiven Überraschungen des ungewöhnlich starken Jahres 2009.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.11.2009

Tracklist

  1. Relentless Chaos
  2. Inner Self
  3. Endless Journey
  4. Your Decay
  5. Beyond Despair
  6. Share The Blame
  7. Foresaken
  8. Stand To Fall
  9. Terrors Of War
  10. Remembering Tomorrow
  11. Powerslave

Besetzung

  • Bass

    Steve DiGiorgio

  • Gesang

    Fred Marshall

  • Gitarre

    Christian Wentz, Marc Pattison

  • Schlagzeug

    Jon Allen

Sonstiges

  • Label

    Nightmare Records

  • Spieldauer

    70:07

  • Erscheinungsdatum

    13.10.2009

© Musikreviews.de