Zurück

Reviews

Kreator: Hordes of Chaos

Stil: Thrash Metal

Cover: Kreator: Hordes of Chaos

Lässt man den medienwirksamen Firlefanz um neue Produzenten und rohe Live-Aufnahmemethoden einmal beiseite, stehen KREATOR auch im neuen Jahr für traditionellen Thrash, der gerade durch die typisch finnische Beschlagenheit ihres nicht mehr so neuen Gitarristen Sami das "saubere" Element verabreicht bekommt, das den Hörer der Genrebezeichnung wahlweise ein "with class" oder "for the mass" anhängen lässt. Spannungsarm trotz Unterhaltungswert bleibt Milles Truppe in jedem Fall seit ihrer Rehabilitation .

"Hordes of Chaos" als härtestes neueres Oeuvre im Bandkatalog zu bezeichnen, ist angehörs "Cause for Conflict" ein Witz. Ventor ist nicht Joe Cangelosi, und wütende Hardcore-Experimente verbietet sich die Bandführung aus Angst vor neuerlichen Sympathieverlusten (wie alle anderen Seitenblicke ebenfalls) ohnehin. Genauso müßig ist es, hier Songs herauszupicken, wie es die glossy papers mit Worten wie "Killer", "Midtempo-Hymne" (obwohl... schwierig zu finden), et cetera tun werden - zu Recht, denn wie diese gehören KREATOR zu den konsensfähigen Gewinnern, seit harte Musik wieder salonfähig ist.

"Renewal" ging aufrechten Ganges mit Drogen schwanger, "Endorama" war die beinahe tot geborene Brut des Spätneunziger-Goth-Metal-Trends, und "Outcast" Herrn Vetterlis Kuckucksei im unaufgeräumten Nest von Mamma Mille. Diese Alben hörten sich aber auch ungleich interessanter als "Hordes of Chaos" an. Vielleicht sollte Herr Yli-Sirniö sich seiner Zeit bei In Rags oder Kyyria erinnern und die Sitar auspacken... oder besser doch nicht...

FAZIT: Die Wendehälse KREATOR sind schon lange nicht mehr existent. Eingedenk des beschränkten Vokabulars von chaos, aggression und violence (weiowei?) hält ihr unverändert sympathischer Bandkopf den Kopf starr und nicht mehr quer. Integer oder nicht - das mögen andere entscheiden. Petrozzas Werte bleiben die gleichen, auch wenn er sie schon einmal wesentlich aufregender vertont hat. Es wird langsam ein wenig ermüdend. Vorhersehbar in den Altenstift?

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.01.2009

Tracklist

  1. Hordes of Chaos (A necrologue for the elite)
  2. Warcurse
  3. Escalation
  4. Amok Run
  5. Destroy what destroys you
  6. Radical Resistance
  7. Absolute Misanthropy
  8. To the Afterborn
  9. Corpses of Liberty
  10. Demon Prince

Besetzung

  • Bass

    Christian „Speesy“ Giesler

  • Gesang

    Miland „Mille“ Petrozza, Jürgen „Ventor“ Reil

  • Gitarre

    Sami Yli-Sirniö, Miland „Mille“ Petrozza

  • Schlagzeug

    Jürgen „Ventor“ Reil

Sonstiges

  • Label

    Steamhammer/SPV

  • Spieldauer

    38:30

  • Erscheinungsdatum

    16.01.2009

© Musikreviews.de