METHADRONE begannen als “2-bassed sludge/drone monolith”. Von dieser asketischen Instrumentierung sind Bandkopf Craig Pillard und seine Mitmusiker auf „Better Living (Through Chemistry)“ doch ein wenig abgerückt.
(Semi)-akustische Gitarren spielen eine wichtige Rolle im neuen Konzept, ebenso satte Keyboardflächen und (meist hingehauchter) Gesang. Drumsounds werden aber immer noch sehr sparsam und akzentuiert eingesetzt.
Sanfter, schleichender Doom kriecht aus den Boxen, mitunter hypnotisch und repetitiv wie im Instrumental „Polamidon“, aber auch mit traurig beschwingtem Melodiefluss, z.B. im Titellied.
Wehmütige, zurückhaltende Klänge, die aber nie dem Stillstand anheimfallen. Zwischen BOHREN & DEM CLUB OF GORE und AND ALSO THE TREES befindet sich ein lauschiges, nachtschattiges Plätzchen. Dort haben sich METHADRONE eindrücklich niedergelassen.
FAZIT: Ein Album wie „Better Living (Through Chemistry)“ kann eigentlich nur im Herbst erscheinen. Wunderbare Novembermusik, irgendwo zwischen Twin Peaks und rot gestrichenen Häusern. Zeitlupenrock mit verschleppten, sachten Rhythmen und einem beständig dunklen Dröhnen am Horizont. Oder wie es in den Lyrics heißt: „just wanna be drowning in a cold deep blue space“ („Cold Deep Blue“). Da ertrinkt man gerne. Und sei es, weil das Auftauchen gewiss ist...
Die erste Edition des Albums erscheint in einem fast postkartengroßen, dreiblättrigen Überformat. Recht eigenwillig.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.12.2009
Craig Pillard
Thierry Arnal, Tara Vanflower (11)
Craig Pillard, Thierry Arnal (7)
Jason Wallach (2, 11), Craig Pillard
ConSouling Sounds
50:30
15.09.2009