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Fozzy: Chasing The Grail

Stil: Heavy Metal

Cover: Fozzy: Chasing The Grail

Dass Wrestler sich auch auf anderen Gebieten betätigen, ist ja nichts neues. Man denke nur an die bescheidenen Filme mit Hulk Hogan oder die zumindest halbwegs passablen mit Dwayne "The Rock" Johnson. Und Jesse "The Body" Ventura schaffte es sogar bis zum Gouverneur des Staates Missouri. Im musikalischen Bereich ist dagegen Chris Jericho aktiv. Er gründete in 2000 – eigentlich auf dem Zenit seiner Wrestlingkarriere – zusammen mit Mitgliedern von STUCK MOJO die Band FOZZY. In diesem Nebenjob haben Jericho & Co. bereits drei Longplayer veröffentlicht, und nummero vier, "Chasing The Grail", steht nun in den Startlöchern.

FOZZY fröhnen dem traditionellen Heavy Metal, in den aber auch immer wieder die Alternative-Einflüsse des Hauptsongwriters Rich Ward eingebaut werden. Die Musik ist großteils sehr dynamisch und baut auf druckvollem Groove auf. Das energetische Gitarrenspiel unterstützt bestens den Drive der Rhythmusfraktion. Dennoch packen FOZZY immer wieder eingängige Hooklines und einprägsame Melodien aus, die sich leicht der Gehörgänge bemächtigen können. Die Höhepunkte sind in der Regel gut erarbeitet und können von Chris Jericho mit seiner überraschend ausdrucksstarken Stimme und dem warmen Timbre in melodischer Hinsicht schön ausgereizt werden.

"Chasing The Grail" enthält nur Material aus der Songwriting-Feder von FOZZY, während früher mehr oder weniger viele Coverversionen auf den Alben zu finden waren. Warum nur, frage ich mich, denn die Vier beherrschen das Songwriting doch, wie sie hier durchgehend beweisen. Es schleichen sich eigentlich keine schwachen Tracks ein. Hin und wieder klingen Passagen vielleicht mal ein wenig ähnlich, doch finden sich auf dem Album auch richtig gute Songs. Der melodische Opener "Under Blackened Skies", das druckvolle "Martyr No More", die Powerballade "Broken Soul", das sehr energievolle "Pray For Blood" und das vielschichtige "Revivial" gehen bei mir am Besten ins Ohr. Doch es wird insgesamt ein klar überdurchschnittliches Level gehalten.

FAZIT: Wrestler Chris Jericho macht seinen "Nebenjob" prima. Er ist einerseits ein wirklich guter Sänger mit einer chrakteristischen Stimme – die manchmal sogar etwas an good old Ozzy erinnert – und komponiert und performed mit seinen Mitstreitern gute Metal-Songs. "Chasing The Grail" ist ein durchweg gelungenes Werk, das sich Fans des traditionellen Metals unbedingt mal zu Gemüte führen sollten.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.04.2010

Tracklist

  1. Under Blackened Skies
  2. Martyr No More
  3. Grail
  4. Broken Soul
  5. Let The Madness Begin
  6. Pray For Blood
  7. New Day's Dawn
  8. God Pounds His Nails
  9. Watch Me Shine
  10. Paraskavedekatriaphobia (Friday The 13th)
  11. Revival
  12. Wormwood

Besetzung

  • Bass

    Sean Delson

  • Gesang

    Chris Jericho

  • Gitarre

    Rich Ward

  • Schlagzeug

    Frank Fontsere

Sonstiges

  • Label

    Riot Entertainment

  • Spieldauer

    65:07

  • Erscheinungsdatum

    16.04.2010

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