An wen die Jungs aus dem Ländle wohl gedacht haben, als sie sich für diesen Bandnamen entschieden haben? Man weiß es nicht. Isses überhaupt wichtig? Eben, isses nicht. Lassen Cover und Bandlogo noch auf Metalcore oder Deathcore schließen, zeigt sich gleich beim ersten Song, dass die musikalische Route nicht dem Holzweg entspricht, auf dem man sich - von Assoziationen gesteuert - befindet.
Obwohl... Route? Routen! Oder noch besser: Ein ganzes Labyrinth, denn die fünf Irren springen von Stil zu Stil, wie es ihnen gerade passt. Death Metal, siedend heiß aus Florida, Black Metal aus dem höchsten Norden, Grindcore direkt von der Insel, Crossover á la SUCH A SURGE, Power Metal, Rock, Heavy Metal, Sludge, Prog, JAKAesker Wahn und CALLEJONscher Anspruch – meistens in Songs, die praktisch nie die 1:00-Minuten-Grenze überschreiten. Lediglich „Was wäre wenn“ schlägt mit eindreiviertel Minuten zu Buche.
Und dann, ja dann, ist da noch der Titeltrack, der eine über neunminütige Odyssee durch die erwähnten Genres ist, aber keinesfalls ein Stück der Marke „Hauptsache vollgeknallt, hauptsache bekloppt“ ist, sondern vielmehr ein spannendes musikalisches Ü-Ei mit epischen Zügen, nach welchem sich so manche Anspruchsmetal-Kapellen die Finger lecken dürften oder vor Neid verblassen, weil sie gerne selbst ein solch cooles Knüppelkleinod auf die Reihe bekommen hätten.
Die Band sagt von sich selbst, sie sei gänzlich anders als andere Bands, und da liegen FUCK YOU AND DIE absolut richtig, denn eine andere Kapelle dieses Schlages ist zumindest mir nicht geläufig. Zudem stimmen Produktion und Songwriting, sodass das Stuttgarter Quintett nicht nur durch seine stilistische Sonderstellung auffällt, sondern auch durch Topqualität.
FAZIT: „Knüppel mal anders!“
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.04.2010
Giuliano Barbieri
Roman Hilser, Pascal Zehnder
Pascal Zehnder, Dominik Günter
Roman Hilser
Tobias Soner Schuler
Eigenproduktion
23:30
20.03.2010