Sehr basisch kommen IRON HEARSE daher - Namen wie Pentagram und Saint Vitus werden bemüht, doch wenn man vom totalen Wino-Ripoff von Gitarrist Grant einmal abhört, reichen diese schon einige Jahre auf dem Buckel tragenden Stücke (es handelt sich um wiederveröffentlichte Debütsongs nebst vierer Liveboni) nicht an die der Großen im Doomrock heran.
Die leichte Classic-Rock-Schlagseite steht der Musik des Trios besser als ihr Wiederkäuen althergebrachter Riffs aus der Post-Black-Sabbath-Kiste. Wären die eingängigen und emotionalen Vocals nicht, liefen weite Teile der Musik von IRON HEARSE am Konsumentenohr vorbei. Dem Doom-Fan, der sonst nichts Anderes goutiert, mag dies reichen, aber losgelöst von szeneinterner Genügsamkeit liefert die Gruppe doch etwas zu wenig Fleisch ab, um den Grill im Herzen längerfristig dafür zu befeuern.
Anspieltipps für Unentwegte: das energetische "All Graves Empty" als stilumfassender Opener sowie "Winter Of Discontent" als einzig exklusiver Livesong mit feinem Solo. Mehr Lieder und weniger willkürliches Jammen hätten den Einstand beeindruckender gestaltet. Im Kleinformat (EPs, Demos) überzeugte die Gruppe aus Swinton übrigens bislang stärker ... Die Geistesblitze sind bei IRON HEARSE also dünn gesät, weshalb sie sich vielleicht stets Zeit für Alben lassen und dann alle fünf Jahre einen Brecher veröffentlichen sollten - nur mal so nebenbei bemerkt.
FAZIT: IRON HEARSE spielen vom klassischen Hardrock befeuerten Stoner-Doom, dessen gutem Gesang ein spannenderes Songwriting Rechnung tragen sollte. Wer Wino Weinrichs Stimme nicht satt hat, erfreut sich zumindest einer guten Kopie, wenn er diese CD ersteht.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.01.2010
Liam
Grant
Grant
Chris
Psychedoomelic
69:47
17.01.2010