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Kingdom Of Sorrow: Behind The Blackest Tears

Stil: Sludge/Metalcore

Cover: Kingdom Of Sorrow: Behind The Blackest Tears

Die Jungs von KINGDOM OF SORROW sind keine Unbekannten im amerikanischen Metalzirkus: In ihren Reihen finden (Ex-) Mitglieder von DOWN, CROWBAR und HATEBREED . Da verwundert es wenig, dass ihr hier vorliegendes Debüt „Behind the Blackest Tears“ schwerste PANTERA-Schlagseite hat. Die Vocals klingen zwar mehr nach Hardcore als bei Mr. ANSELMO, der Southern Rock ist etwas mehr präsent, und auch das ein oder andere Desert Rock Riff hat sich in den Sound eingeschlichen, aber sonst klingt das Album echt stark nach PANTERA.

Das mag wohl auch und vor Allem am Gitarrensound liegen, denn die Gitarristen (KIRK WINDSTEIN und CHARLIE BELLMORE) scheinen ein ähnliches, wenn nicht das gleiche Setup wie DIMEBAG DARREL (R.I.P.) zu verwenden. Es ist wirklich erstaunlich, wie sehr grade die Rhythmusgitarre an den seligen DIMEBAG erinnert.

Nun ist das nur bedingt was Schlechtes: Auf der einen Seite gibt es DIMEBAG-Kopisten wie Sand am Meer, auf der anderen Seite war DIMEBAG auch ein verdammt guter Gitarrist, und nicht unbedingt alle seiner Kopisten sind schlechte Musiker. Sprich WINDSTEIN/BELLMORE machen hier durchaus einen guten Job, auch wenn die zeitweise ans Geisteskranke grenzenden Einfälle, die DIMEBAG ganz gerne mal einzustreuen pflegte, hier irgendwie fehlen.

Ich will den beiden eigentlich nicht mal unterstellen, dass sie DIMEBAG kopieren wollten: Fakt ist aber, dass DIMEBAG so sehr diesen speziellen Southern/Groove Metal Sound geprägt hat, dass die Leute gerade den Gitarrensound dieses Subgenres vermutlich auf ewig mit ihm assoziieren werden. Sein viel zu früher, gewaltsamer Tod hat zudem dafür gesorgt, dass zur Legende wurde, und so seinen Status zementiert.

Wie dem auch sei: Das Album ist, wen sollte es überraschen, mit höchster Kompetenz eingespielt und produziert. Der Sound ist klar, die Gitarre ist neben den Vocals das dominante Instrument im Mix, und auch das soll und muss so sein.

Was die Vocals betrifft: Die sind für meinen Geschmack dann teilweise etwas zu hardcorelastig. Variation ist zwar glücklicherweise vorhanden, hauptsächlich hört man aber doch diese heiseren hardcore-shouts, und die gehen zumindest mir nach einer Weile ziemlich auf den Zeiger. Es ist zwar nicht so extrem, als dass es dem Album sehr schaden würde, und vermutlich wollen es viele Leute gerade so haben, aber mich nervt das halt.

FAZIT: Leichenfledderei, Homage oder doch eigenständiger Sound? Das kann ich wohl kaum für die Gesamtheit der potentiellen Hörerschaft entscheiden, will ich auch gar nicht. Meiner Auffassung nach sicher kein schlechtes Album, dessen größte Stärke der Groove und die Southern Rock Elemente sind. Freunde von PANTERA, DOWN und MACHINE HEAD sollten mal reinhören, auch der geneigte Deathcoreler mag auf seine Kosten kommen. Thrash und Death Metal Traditionalisten und Extrem-Dimebag-Fanboys lassen besser die Finger davon.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.09.2010

Tracklist

  1. Enlightened To Extinction
  2. Gods Law In The Devil's Land
  3. Monuments of Ash
  4. Behind The Blackest Tears
  5. Envision The Divide
  6. From Heroes To Dust
  7. Along The Path To Ruin
  8. With Barely A Breath
  9. The Death We Owe
  10. Sleeping Beast
  11. Torchlight Procession
  12. Salvation Denied

Besetzung

  • Bass

    Matthew Brunson

  • Gesang

    Jamey Jasta, Kirk Windstein

  • Gitarre

    Charlie Bellmore, Kirk Windstein

  • Schlagzeug

    Nick Bellmore

Sonstiges

  • Label

    Relapse Records

  • Spieldauer

    40:36

  • Erscheinungsdatum

    08.06.2010

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