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Melobar: Sommer

Stil: Alternative Rock

Cover: Melobar: Sommer

Bei manchen Bands hat man irgendwie das Gefühl, dass sie lediglich einem Hobby nachgehen, und das auch nur halbherzig. Ohne MELOBAR nun auf den Schlips treten zu wollen: Genau dieses Gefühl beschleicht den Verfasser dieser Zeilen beim Genuss der sechs Songs langen „Sommer“-EP, die in etwa genau so begeisternd und ergiebig ist, wie der diesjährige, äh, Sommer war. Erträglich, aber wenig prickelnd.

Die Mixtur aus Alternative, Indie, Pop und Punkrock beinhaltet durchaus gute Ideen, aber zu wenige, um die Zündung aktivieren zu können. Ebenso mangelt es MELOBAR an Energie, und so wird die latente Substanzarmut des halben Songdutzends nicht einmal durch Power kaschiert. Chanteuse Britta, die den ursprünglichen Sänger Markus, welcher auf den Vorgängerscheiben „Hallo“ und „Alle rennen“ noch sang, ersetzt, hätte da noch der entscheidende Joker sein können, aber auch sie kann der dahinplätschernden Musik weder Impulse, Akzente noch ein Gesicht geben, da ihr Gesang statt relaxt und ruhig – wie es wohl beabsichtigt sein soll – fast gelangweilt und arg farblos klingt.

FAZIT: Bands wie LEILANAUTIK und REKORDER sind für MELOBAR leider noch die kleinen, davonflitzenden Punkte, die sie vor sich auf der Musikautobahn durch die Windschutzscheibe sehen. Um aufzuholen, bedarf es primär der Erfüllung dreier Ziele. Erstens wäre da der Mut, emotional mehr aus sich heraus zu gehen, zweitens eine Extraportion Pfeffer im Hintern und drittens der Song, der nach einem greift.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.10.2010

Tracklist

  1. Hotel Kalifornien
  2. Im Kreis drehen
  3. Sommer
  4. Ich geb nicht auf
  5. Zeiten
  6. Fernweh

Besetzung

  • Bass

    André Fahrenkamp

  • Gesang

    Britta Drees

  • Gitarre

    Christian Hörstmann

  • Schlagzeug

    Christoph Wilkens

Sonstiges

  • Label

    FinestNoiseReleases

  • Spieldauer

    22:13

  • Erscheinungsdatum

    11.10.2010

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