Haben die meisten der deutschen Synthpop-Sänger eigentlich Englischunterricht bei Klaus Meine (SCORPIONS) genommen? Wenn ja, dann muss MINERVE-Sänger Daniel Wollatz offensichtlich einige Stunden bei ihm hinter sich haben, denn die denglische Aussprache ist mehr als grenzwertig.
Das ist ärgerlich, denn der melodische, nahe am Futurepop angesiedelte Elektrococktail, bei welchem einem T. O. Y., CAMOUFLAGE, CULTURE KULTÜR, elektronische DEPECHE MODE oder gar mittelalte APOPTYGMA BERZERK minus Gitarren in den Sinn kommen, geht prima ins Ohr, und auch Wollatz' Stimme schmeichelt rein akustisch denselben. Der Originalitätswert könnte durchaus höher sein, und etwas Mut, aus gängigen Songstrukturen auszubrechen, hätte „Please“ gut getan, doch das sind alles verzeihbare Dinge, die man im Fach „Na gut, die wollen das halt so!“ ablegen kann.
FAZIT: Stellt euch vor, die Musik ist eine schmackhafte Portion Pasta, der Klang des Gesangs ist eine feine Sauce mit frisch geriebenem Parmesan obendrauf. Und nun stellt euch vor, die Englischaussprache ist der bettelnde Hund, der sich vor lauter Aufregung unter dem Esstisch übergibt.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.10.2010
Daniel Wollatz, Andreas Wollatz
Mathias Thürk, Andreas Wollatz
David Kewitz
Mathias Thürk (Programming)
Echozone
57:01
24.09.2010