Ist „nomen“ hier auch „omen“? Im Falle meines Verhältnisses zu „Fast Farewell“, dem aktuellen Output der Österreicher SHARON NEXT durchaus, denn diesem Album sage ich nach diesem finalen Hördurchgang definitiv ganz schnell Lebewohl.
Gut, musikalisch ist der wavige Mix aus düsteren, elektronischen DEPECHE MODE, JOY DIVISION, THE CURE, THE SMITHS, softem Future Pop und Möchtegern-DIORAMA recht anhörlich und hat manchmal sogar Clubhit-Potenzial, doch Sänger Helmut Prixs' Organ hat in etwa die Aura eines Putzlappens und unterbietet in Sachen Charisma sogar Max Mustermann aus Musterhausen. Und wie so oft bei Sängern aus dem deutschsprachigen Raum ist auch bei Prixs der „Denglischfaktor“ im tiefroten Bereich. So wird aus „I feel your warm embrace all of the day...“ (super Grammatik, ähem...) ein „Afihl ju vohm ämpräis olloff de däi“, was alle Ernsthaftigkeit völlig ad absurdum führt, da unfreiwillige Komik Überhand nimmt. Kerl, sing deutsch wie in „Der Hase“, „Wünsche“ oder „Ich kann“, aber lass bitte, bitte, bitte, BITTE, BITTE die Finger von englischen Lyrics.
FAZIT: SHARON NEXT sind aufgrund dieses Mankos schlichtweg „änasser Bänd“, die, wenn sie so weiter macht, permanent in der zweiten Reihe dahertrotten wird. Erschwerend kommt hinzu, dass vieles auf „Fast Farewell“ noch zu verkrampft wirkt. Nee, Buben, das ist nix Halbes und nix Ganzes...
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.07.2010
Helmut Prixs
Anton Ritter
Michael Ruin, Eric Lontra
Danse Macabre/Pure Velvet
45:01
07.09.2010