Das dritte Album der Band um den SLIPKNOT-Sänger Corey Talor und -Gitarristen James Root ist erheblich ruhiger ausgefallen als seine beiden Vorgänger. Echte Wutausbrüche gibt es nur noch selten zu hören, meist bewegt man sich im Rahmen gediegener DISTURBED-Härtegrade. Auf mehr als einem Drittel von „Audio Secrecy“ dominieren gar ruhige, balladeske Töne.
Das mag man - je nach Standpunkt - als „Weiternetwicklung“ oder „Ausverkauf“ werten. Fakt ist, dass hier echte Songwriting-Könner am Werk waren, die im Hinblick auf Ohrwurm-verdächtige Melodien eine enorme Trefferquote erzielen. Insbesondere bei den ersten drei Songs brennen STONE SOUR in dieser Hinsicht ein echtes Feuerwerk ab. Im Anschluss geht es zwar etwas weniger spektakulär weiter, trotzdem bleibt die Spannungskurve auch weiterhin erhalten. Bei einigen der nachfolgenden Stücke ist eine deutliche ALICE IN CHAINS-Schlagseite bei Riffs und Melodieführung übrigens nicht von der Hand zu weisen, wobei es wahrlich schlechtere Referenzen gibt. Spätestens bei der mutigen, beinah schon poppigen Ballade „Hesitate“ setzen Tylor & Co. die Hitmaschine wieder in Gang und liefern mit „The Bitter End“ und „Imperfect“ zum Ausklang des Albums noch mal zwei Volltreffer ab.
FAZIT: “AudioSecrecy” ist in meine Ohren das zumindest songwriterisch stärkste Album des SLIPKNOT-Nebenkriegsschauplatzes. Wenn auch nicht alle 13 Songs über das gleiche Hit-Potential verfügen und eine Schippe Schmackes sicher nicht geschadet hätte, muss man den Drittling von STONE SOUR ganz sicher zu den Genre-Highlights des Jahres 2010 rechnen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.09.2010
Shawn Economaki
Corey Taylor
James Root, Josh Rand
Roy Mayorga
Roadrunner Records
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03.09.2010