Matti ALFONZETTI hat schon ein bewegtes, nahezu 25 Jahre andauerndes Musikerleben hinter sich; nach zahlreichen Bandaktivitäten (unter anderem bei JAGGED EDGE, ROAD TO RUIN, TALISMAN) war der Schwede in den vergangenen Jahren vor allen Dingen als Songwriter und Produzent tätig. Mit "Here Comes The Night" steht freilich auch schon das dritte ALFONZETTI-Soloalbum auf dem Programm, das sich entgegen manch anderer Kooperation in der Vergangenheit ausschließlich dem melodischem AOR widmet.
Neben den Vocals ist Matti ALFONZETTI auch für die Gitarren und den Bass zuständig, und die Tatsache, dass nebem dem Chef nur noch Daniel Flores (Drums, Keyboards) größere Einsatzzeiten auf "Here Comes The Night" zu verzeichnen hat, macht klar, dass es sich hier nicht um ein Bandgefüge, sondern "nur" um ein Projekt handelt - und davon gibt es eigentlich gerade im Hardrock- und AOR-Bereich nur wahrlich mehr als genug.
Die Songtitel voller Herzschmerz und schwülstiger Rockromantik deuten die lyrische Schlagseite des Albums an, und auch die Songs an sich passen zu dieser Ausrichtung: überwiegend sanft, hochmelodiös und schmusig kommen die zehn Songs daher. So richtig aus sich heraus geht ALFONZETTI eher selten, und, ehrlich gesagt, es sind auch vor allen Dingen die Songs mit angezogener Handbremse, die richtig überzeugen. "Lay Your Love On Me" beispielsweise ist ein echter Schlüpferstürmer, der auch nicht-hardrockende-Anbaggerobjekte ein wenig länger über die Antwort auf eindeutige Angebote nachdenken lassen könnte. Allerdings: Ein wenig mehr Schmiss, ein wenig mehr Dynamik wie in "Rock'n'Roll Heart" könnte dem Album insgesamt nicht schaden.
FAZIT: Matti ALFONZETTI bietet solide AOR-Kost mit dem Hang zum Schmusen. Nichts Sensationelles - es gibt bessere, es gibt aber auch deutlich schlechtere Alben in diesem Segment.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.12.2011
Matti Alfonzetti
Matti Alfonzetti
Matti Alfonzetti
Daniel Flores
Daniel Flores
AOR Heaven
39:10
28.11.2011