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Die Apokalyptischen Reiter: Moral & Wahnsinn

Stil: Other

Cover: Die Apokalyptischen Reiter: Moral & Wahnsinn

Summer Breeze Open Air 2010: DIE APOKALYPTISCHEN REITER kündigen ihr neues Album an und präsentieren auch gleich einen Song daraus. Also große Vorfreude auf „Moral und Wahnsinn“. Im Februar ist es nun endlich soweit: Das Album steht in den Regalen. Hat sich die Vorfreude gelohnt oder gibt es eher eine Enttäuschung? Gleich zu Beginn stellen die REITER fest, dass sie „Boten einer neuen Zeit“ sind und verwöhnen mit der gewohnten Mixtur aus verschiedenen Elementen. Den Song schließen Trompeten und spanische Gitarren ab. Gelungener kann ein REITER- Album kaum starten. „Gib dich hin“ wartet mit orientalischen Klängen, einer Mischung aus Sprechgesang und einem Mitsing-Refrain auf. „Hammer oder Amboß“ als typische Gegenüberstellung ist zwar eine textlich nette Idee, für mich aber eher eine der schwächeren Nummern der Platte. „Dir gehört nichts“ startet eher ruhig und groovt sich durch den Refrain.

Mit „Dr. Pest“ wird dem Keyboarder der Band ein eigenes Lied gewidmet. Auszug aus dem Text: „Sein Werk ist wahrlich monumental“ und „monumental“ bricht dann der abgeänderte, zweite Refrain auch mit Geigen und hohen, mehrstimmigem Frauengesang über den Hörer herein. Der Titelsong verinnerlicht die Gegenteile „Moral und Wahnsinn“ auch instrumental. Langsame Passagen wechseln sich mit schnellen ab, der Einsatz von Instrumenten wechselt ebenfalls. „Erwache“ könnte ebenso gut auf dem Vorgänger-Album enthalten gewesen sein. „Heimkehr“ ist ein ausgeglichenes und entspanntes Instrumentalstück und wirklich schön anzuhören. „Wir reiten“ beginnt als ruhige Ballade und mündet in einem verzerrten Ende. „Hört auf“ hat mich wirklich überrascht. Rein von den Instrumenten betrachtet könnte dieser Song auf einer RAMMSTEIN-Platte zu „Sehnsucht“-Zeiten zu finden sein, abgesehen von den charakteristischen Stimmen der beiden Bands, versteht sich. „Ein liebes Lied“ setzt einen würdigen Abschluss unter das Album, ebenfalls mit ruhigem Start, beendet mit vollem Stromgitarreneinsatz.

So sind die REITER also knappe 40 Minuten durch Gehörgänge und Gehirnwindungen galoppiert und ich wurde absolut nicht enttäuscht, die Vorfreude war vollkommen berechtigt. Nun sind die REITER aber auch eine meiner Lieblingsbands und es viel mir bisher kaum so schwer, eine wirklich objektive Meinung abzugeben.

FAZIT: DIE APOKALYPTISCHEN REITER bieten auf „Moral und Wahnsinn“ genau das, was wir gewohnt sind: Abwechslungsreiche, begeisternde Musik, die nicht treffender hätte betitelt werden können. Die Review und die Punktevergebung sind definitiv sehr subjektiv gefärbt, allerdings muss man nüchtern betrachtet feststellen, dass ein grandioses Werk abgeliefert wurde. Wirklich sehr objektiv kann man sicher 1,2 Punkte abziehen. Für mich persönlich bisher definitiv das beste Album des Jahres. Bisher.

Punkte: 14/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.02.2011

Tracklist

  1. Die Boten
  2. Gib dich hin
  3. Hammer oder Amboß
  4. Dir gehört nichts
  5. Dr. Pest
  6. Moral & Wahnsinn
  7. Erwache
  8. Heimkehr
  9. Wir reiten
  10. Hört auf
  11. Ein liebes Lied

Besetzung

  • Bass

    Volkmar „Volk-Man“ Weber

  • Gesang

    Daniel „Fuchs“ Täumel

  • Gitarre

    Daniel „Fuchs“ Täumel, Adrian "Ady" Voge

  • Keys

    Mark „Dr. Pest“ Szakul

  • Schlagzeug

    Georg „Sir G.“ Lenhardt

Sonstiges

  • Label

    Nuclear Blast

  • Spieldauer

    37:03

  • Erscheinungsdatum

    25.02.2011

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