FURYU spielen Progmetal der angenehmeren Sorte. Weitgehend instrumental – der „Gesang“ besteht eher aus hingehauchten und elektronisch verzerrten Wortbeiträgen – wird das Feld zwischen DREAM THEATER und dezentem Fusion-Sound recht gekonnt beackert. Der etwas pappige und aufdringliche Schlagzeug-Sound stört gelegentlich ein wenig, aber bleibt für eine Eigenproduktion immer noch im Rahmen des Anhörbaren.
Spannend ist das Album meist dann, wenn mit Tempoverlagerungen gespielt wird. Gitarren und Schlagzeug dominieren, Bass und Keyboards bleiben im Hintergrund, wobei letztere z.B. auf „Finalmente Io Sono“ für die melodischen Höhepunkte sorgen.
Das ist alles nicht eben neu oder besonders aufregend, aber versiert gemacht und mit ein wenig verstecktem Potenzial, das für weitere Arbeiten Steigerungen verheißt. Höhepunkt ist das ruhige und fast komplett akustische und filigrane Titelstück ganz am Ende des Albums. Etwas zu kurz und nicht nur deshalb: Davon bitte mehr.
FAZIT: FURYU spielen gediegenen Progmetal mit Ausflügen in den Jazzrock. Ist über weite Strecken gefällig und vor allem via Band-Website und hier: http://www.jamendo.com/en/album/86136 kostenlos als Download erhältlich. Gegen ein freundliches selber testen spricht also rein gar nichts. Da stört es auch nicht, dass die Lauflänge gerade Mal die einer ordentlichen EP ist.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.04.2011
Michele Zappoli
Giulio Capitelli, Federico Melandri
Riccardo Grech
Damiano Storelli (Effects)
Eigenverlag
31:44
01.02.2011