Zurück

Reviews

Journey: Eclipse

Stil: Hardrock

Cover: Journey: Eclipse

Nachdem JOURNEY mit Arnel Pineda 2007 endlich einen ebenbürtigen Ersatz für Steve Perry gefunden hatten, war das erste gemeinsame Album „Revelation“ eine faustdicke Überraschung, da es nicht nur qualitativ an die Großtaten der Band in den 80ern anschließen, sondern auch kommerziell in ähnliche Regionen vorstoßen konnte, auch wenn man für hohe Platzierungen in den US-Charts heute sicher deutlich weniger Tonträger verkaufen muss.

Daher war die Spannung groß, ob die Altmeister das Niveau würden halten können. Um das herauszufinden bedarf es allerdings einiger Umläufe, denn die Songs auf „Eclipse“ setzten sich nicht ganz so schnell und geschmeidig in den Gehörgängen fest, wie das bei dem megaeingängigen Vorgänger der Fall war. Erfreulicherweise steht die Gitarre von Neal Schon, dessen einzigartiges Spiel schon alleine den Kauf des Albums rechtfertigt, sehr weit im Vordergrund und der baut auf teils heftige Riff-Salven („City Of Hope“, „Chain Of Love“), was einigen Songs eine vergleichsweise „düstere“ Stimmung verpasst. Aber nach der Eingewöhnungsphase entwickeln die Melodic-Perlen dann das gewohnte Suchtpotential. Ein Überhit, wie das ebenfalls recht knackige „Edge Of The Moment“ benötigt allerdings keine Eingewöhnungszeit, bietet sich somit als „Albumschlüssel“ an und wird sicher in Zukunft in einem Atemzug mit den ganz großen Hits der Band genannt werden. Großartiger Song.

Dem Keyboard kommt diesmal eher eine unterstützende Funktion zu und auch der Schmachtfaktor ist geringer ausgefallen als sonst, zudem beim ersten getragenen Verteter („Tantra“) eher MAGNUM-artiger Pathos denn Schmalz im Vordergrund steht. Der zweite Kandidat dieser Art („She´s A Mystery“) plätschert dagegen ziemlich höhepunktarm dahin und muss als das Lowlight des Albums angesehen werden. Die übrigen Songs bewegen sich dafür alle auf etwa gleich hohem Niveau. Neben dem bereits erwähnten „Edge Of The Moment“ sticht noch das rhythmische „Human Feel“ besonders positiv hervor. Die Produktion von Kevin Shirley kann man im übrigen nur als perfekt bezeichnen.

Über die textlichen Ergüsse breiten wir aber lieber den Mantel des Schweigens, da häufig einfach nur belanglose „Bimm-Bamm-die-Liebe-tut-weh“-Beziehungs-Floskeln aneinander gereiht werden. Aber wegen der inhaltlichen Tiefe wird vermutlich niemand dieses Album auf dem Einkaufszettel haben.

FAZIT: JOURNEY knüpfen mit „Eclipse“ qualitativ an den tollen Vorgänger an, auch wenn es diesmal ein bisschen länger dauert, bis sich das Album dem Hörer ganz erschließt, dafür kann es mit einer gesunden Portion Härte und beinah durchgehend packenden Songs punkten.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.05.2011

Tracklist

  1. City Of Hope
  2. Edge Of The Moment
  3. Chain Of Love
  4. Tantra
  5. Anything Is Possible
  6. Resonate
  7. She's A Mystery
  8. Human Feel
  9. Ritual
  10. To Whom It May Concern
  11. Someone
  12. Venus

Besetzung

  • Bass

    Ross Valory

  • Gesang

    Arnel Pineda

  • Gitarre

    Neal Schon, Jonathan Cain

  • Keys

    Jonathan Cain

  • Schlagzeug

    Deen Castronovo

Sonstiges

  • Label

    Frontiers Records

  • Spieldauer

    66:19

  • Erscheinungsdatum

    27.05.2011

© Musikreviews.de