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Kromlek: Finis Terræ

Stil: Pagan Metal und doch keiner

Cover: Kromlek: Finis Terræ

Auch wenn KROMLEK weithin als Pagan Metal-Band gehandelt werden, hat das Schaffen der Bayern nicht mehr allzu viel mit diesem Genre zu tun – da ist nix mit Baumkuscheln, Heu rauchen, Erdklumpen lutschen und großen oder kleinen Geschäften im finsteren Tann.

Das Intro „Iron Age Prelude“ könnte genauso gut auf einem elektronisch angehauchten Gothic Metal-Album vertreten sein, während „Nekropolis‘ Fall“ wie eine wilde Mixtur aus CREMATORY, DSCHINGIS KHAN und DIE APOKALYPTISCHEN REITER tönt, und im Folgesong „Angrlióð“ schaut dann zusätzlich noch der Black Metal-Forstwirt nach dem Rechten. „The Cocoon“ wiederum lässt etwas kitschigen Skandinavien-Power Metal importieren. Den Rest der Scheibe kocht sich dieses Stilgewirr dann langsam zu einem homogenen Ganzen zusammen. Okay, etwas Loveparade („Manjushri aus mir“), Filmmusik-Pathos („Moritvrvs immortalis“ und „Ad Rvbiconem“) und BAL-SAGOTH („Creation‘s Crowning Glory“) finden sich auf „Finis Terræ“ ebenfalls, doch generell gilt die Formel: Bedrohlich-giftige Vocals + Black Metal-Riffs + Heavy Metal + Keyboards + Kitsch + Bombast = KROMLEK.

An sich ist der Zweitling eine originelle Angelegenheit, und KROMLEK bemühen sich hörbar, dieses Anderssein in musikalisch Gehaltvolles zu konvertieren. Leider verhindert so manch billige Ingredienz, dass das Album auch wirklich richtig munden mag. Erst denkt man: „Hey, coole Idee!“, und schon beim nächsten Part muss man genervt mit den Augen rollen. In vielen Songs werden diverse Parts zudem viel zu sehr ausgewälzt, und so entpuppt sich das fast 68-minütige Plastikdeckelchen manchmal als wahre Geduldsprobe.

FAZIT: Der Ansatz des Sextetts ist löblich, und auch der Einsatz verschiedenster Sprachen wie etwa Englisch, Deutsch, Latein, Schwedisch, Sanskrit, Arabisch und Isländisch zeugt von Liebe zur Kunst, doch vieles auf dem Album klingt zu aufgesetzt und gewollt, ja oftmals regelrecht cheesy – und das bricht „Finis Terræ“ letztendlich das Genick.

Punkte: 7/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.04.2011

Tracklist

  1. Iron Age Prelude
  2. Nekropolis‘ Fall
  3. Angrlióð
  4. The Cocoon
  5. Mantikor
  6. Manjushri aus mir
  7. Moritvrvs immortalis
  8. Ad Rvbiconem
  9. Bastin
  10. Creatin‘s Crowning Glory
  11. Metropolitan Roots
  12. Egophaneia
  13. Finnis Terræ

Besetzung

  • Bass

    T‘Bog

  • Gesang

    mr alphavarg

  • Gitarre

    NhéVanN, Foradh

  • Keys

    HrisDólgr

  • Schlagzeug

    SgrA

Sonstiges

  • Label

    Trollzorn

  • Spieldauer

    67:50

  • Erscheinungsdatum

    08.04.2011

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