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Metadone: Another Failure

Stil: Modern Metal

Cover: Metadone: Another Failure

Außer Wah-Wah kaum was da-da … Die "Hammettisierung" des Gitarrensolos in sogenannten Groove-, Modern- oder was-auch-immer-Metal führt zur irrigen Apotheose bestenfalls durchschnittlicher Klampfer. Die Herren Klammer und Hernandez spielen sich hoffentlich nicht ebenfalls zu soch zweifelhaften Göttern auf; angesichts ihres Schaffens bei METADONE ist dies so oder so nicht angebracht.

Die junge Band schippert professionell im Fahrwasser von gedrosselten METALLICA und dem erwähnten Zeitgeist-Stahl, der in den vergangenen Jahren insbesonderer aus den Staaten kam. "Grief, Fate & Truth" greift weiter zurück, indem es ein wenig bei "Sanatarium" abklatscht."'Walls Of Seperation' geht über die Geisteskrankheit von Religion und Krieg", wie die Band im Anhang umgangssprachelt. Daneben bietet es ätzend heiseres Keifen, wie man es im Brüllkreisch-Core bereits zu oft und gleichförmig vorgetragen über sich ergehen lassen muss. "False Direction" mit seinem ungelenken Riffing darf man als einen der wenigen Tracks ansprechen, der den Songwriting-Fähigkeiten der Gruppe nicht zur Ehre gereicht, denn ansonsten beherrschen METADONE das vorhersehbar hittige Komponieren im gegebenen Stilbereich prächtig. "There's a need to exist and go on", heißt es in der Ballade "Touch the Sky" mit deutlich deutschem Akzent. Man darf fragen, wo METADONE ihre Existenzberechtigung sehen, wenn sie auf niedrigerem Niveau emulieren, was man im Ausland ungleich erfolgreicher vorgemacht hat. Mehr saftige Hardrock-Elemente ohne Mindesthaltbarkeitsdatum stünden ihnen weit besser.

"Not The Same" - wieder mit unnötigem Gescreame zum Schluss - zeigt das Problem METADONEs allzu deutlich auf: Man nimmt den Jungspunden ihre Coolness nicht so recht ab; blendet man diese Tatsache aus und betrachtet die Musik nüchtern, steht sie anderen Kopisten der Erwähnten kaum nach; allein an den Krampadern stößt man sich regelmäßig, und die beiden zusätzlichen Livesongs sind abseits ihrer unbeholfenen "Mortal Way of Life"-würdigen Ansagen eher unwichtig.

FAZIT: METADONE sind nicht nur namensgemäß eine Ersatzdroge, sondern mögen all diejenigen befriedigen, die zwischen Midtempo-Thrash, PANTERA und ihren Nachahmern umherschlittern, ohne sich auf experimentelles Glatteis zu bewegen - eine nette Stunde leidlich origineller Riffmucke zum mitzuckeln. Tiefgang? Anderswo …

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.02.2011

Tracklist

  1. Change of Ways
  2. Sacrifice
  3. Not The Same
  4. Play my Game
  5. Touch the Sky
  6. Walls Of Seperation
  7. False Direction
  8. Grief, Fate & Truth
  9. You Ain't Blind
  10. Approfices
  11. Grief, Fate & Truth (Live)
  12. Walls Of Seperation (Live)

Besetzung

  • Bass

    Marius Jüstel

  • Gesang

    Marvin Kurku

  • Gitarre

    Malte Klammer, Mario Hernandez

  • Schlagzeug

    Gabba Bahadir

Sonstiges

  • Label

    Mental Regime

  • Spieldauer

    55:23

  • Erscheinungsdatum

    21.01.2011

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