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Origin: Entity

Stil: Death Metal

Cover: Origin: Entity

Nach dem starken letzten Release „Anthithesis“ gibt es einschneidende Neuerungen im Hause ORIGIN. Neuer Sänger – aber die Truppe fegt noch immer nach altbewährter Manier jeden Gehörgang mit ihrer pfeilschnellen Flitzefinger-Brutal-High-Tech-Death-Metal-Mucke frei.

Verwunderlich indes, dass sich trotz massiver bandinterner Veränderungen vom Sound her überhaupt nichts gewandelt hat. Sänger Jason Keyser (ja, der geneigte DM-Fan erinnert sich dieses Namens im Zusammenhang der verschiedenen SKINLESS) klingt genauso wie sein Vorgänger James Lee und hinterlässt kaum eigene Akzente. Seltsam, dass die Band an den Stellen, wo sie versucht zu experimentieren ('Commited'), einfach nur nervt und völlig unglaubwürdig gequält wirkt.

Auch musikalisch haben sich ORIGIN kaum nach vorn entwickelt und liefern rein technisch ein perfektes Album ab. „Antithesis“ die nächste – wenn man das so nennen wollte. Trotz der Tatsache, dass für Bandverhältnisse relativ viele Midtempoparts auf den Songs zu hören sind, hat sich das Ergebnis gar nicht verändert. Leider klingt es völlig kalkuliert und gleichförmig. Das Phänomen, an dem die ganze amerikanische Brutal Death Metal Szene krankt: immer technischer, immer brutaler, immer herzloser… bis es dem Zuhörer aus den Ohren hängt.

ORIGIN sind mit Sicherheit hochtalentierte Musiker, die mit „Entity“ ein weiteres gutes, bis ins letzte Kalkül durchdachtes Death Metal-Album vorlegen, das aber aufgrund seiner gewollten Extremität irgendwann auf der Strecke bleibt. Hier gibt es kein Herzblut und überhaupt nichts Neues. Ein ähnliches Ergebnis liefern inzwischen tausende Amikapellen ab und in einem Punkt nehmen sie sich alle nichts – gut gemacht, aber man muss die Releases nicht im CD-Schrank haben.

FAZIT: „Entity“ ist ein grundsolides Technical-Death-Metal-Album, das musikalisch anspruchsvoll daherkommt, inzwischen aber auf einem derartigen Level agiert, dass jedwede Art von Feeling auf der Strecke bleibt. Hermetische, klinische Frickelmucke, die aufgrund ihrer verbissenen Extremität am Ziel vorbeischnellt und den Hörer befremdet seinem Schicksal überlässt.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.06.2011

Tracklist

  1. Expulsion of Fury
  2. Purgatory
  3. Conceiving Death
  4. Swarm
  5. Saligia
  6. The Descent
  7. Fornever
  8. Committed
  9. Banishing Illusion
  10. Consequence of Solution
  11. Evolution of Extinction

Besetzung

  • Bass

    Mike Flores

  • Gesang

    Jason Keyser, Paul Ryan, Mike Flores

  • Gitarre

    Paul Ryan, eremy Turner

  • Schlagzeug

    John Longstreth

Sonstiges

  • Label

    Nuclear Blast

  • Spieldauer

    36_31

  • Erscheinungsdatum

    10.06.2011

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