Im positiven Sinne in den Achtzigern hängen geblieben sind SHE WANTS REVENGE. Die Amerikaner haben sich auf ihrem Drittwerk einmal mehr einem stimmungsvollem Cocktail aus eingängigem Rock, Anspruchspop und radiokompatiblem Wave verschrieben – ohne dem Hörer jedoch mit akustischem Polochkriechen auf den Geist zu gehen.
Erinnern wir uns an die eingängigen, pop-orientierten Phasen solcher Legenden wie THE CURE, U2 oder DAVID BOWIE, hören wir auf „Valleyheart“ viele deutlich erkennbare Spuren davon, aber auch neuere Bands wie ANTENNAS oder METRO könnten locker als Einflussgeber für manche Songs stehen. Gelegentlich hat das Ganze sogar etwas von kommerzielleren SECRET DISCOVERY, lediglich den Düsterfaktor sollte man sich hierbei wegdenken.
Aus alledem zaubern SHE WANTS REVENGE zehn Stücke, die ungeachtet aller Parallelen eine sehr eigene Duftmarke hinterlassen, was primär am Organ des Sängers Justin Warfield liegt. In Kombination mit dem kompositorischen Tiefgang sorgt dies für einige Aha-Momente, was unterm Strich bedeutet, dass der Longplayer alles andere als Durchschnittskost ist. Da stört die „boy meets girl“-Thematik der Scheibe nicht einmal, zumal die Herangehensweise auf „Valleyheart“ weniger profan ist als bei vielen anderen Künstlern, die sich dem Thema Liebe und Herzschmerz widmen. Also, geht doch.
FAZIT: Wäre das schön, wenn Bands wie diese hier einfach mal so den Plastikmüll aus dem Radio-Airplay schwemmen würden.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.07.2011
Adam Bravin
Justin Warfield
Justin Warfield, Thomas Froggatt
Adam Bravin
Scott Ellis
Justin Warfield (Programming), Adam Bravin (Sounds, Effekte)
Eleven Seven Music
50:28
18.07.2011