Nagel auf den Kopf und Faust ins Gesicht: Die schwedisch-deutsche Zusammenrottung SHITSTARTER sieht sich treffend von skandinavischen Hardcore-Größen sowie Chaoskram mit den ewigen CONVERGE-Bezügen beeinflusst.
Das macht Tracks wie 'To Crop' charmant sperrig, wiewohl trotz frappanter Abwechslung nicht eben originell. Speziell kurze Eruptionen der Kategorie 'Chocolate Mouth' tönen sehr beliebig, zumal Vokalist Niklas nicht sonderlich flexibel blökt. 'Breastfeeding the Retard' klingt trotz einstweiliger Blastbeats am strukturiertesten und demzufolge besten. Die Knaben können zocken, bringen selbst kurze Solos unter und packen, so befremdlich es klingen mag, das Banjo aus beziehungsweise lassen ein Fräulein mitträllern. Das abschließende 'Didn't I' könnte beinahe von den seligen REFUSED stammen in seiner positiven Hibbeligkeit. Dennoch: Die Apokalypse ist SHITSTARTERs Steckenpferd, von welchem sie sich angesichts ihres Mutes zum Experiment genauso abspringen sollten wie von ihren offensichtlichen Helden; dann könnte hier etwas durchaus Eigenständiges heranwachsen, wobei: Eindringlich sind die fünf Mannen jetzt schon, nur eben wenig nachhaltig.
FAZIT: Underground-Affine (der Sound ist sehr roh, aber nicht billig) mit einer Neigung zu sperrigem Hintersinn-Hardcore und tongewordenem Weltuntergang sollten SHITSTARTER unterstützen, auf dass sie die Leidenschaft packt, ihren Songs das notwendige Gran Ergriffenheit angedeihen zu lassen; emotional regt sich nämlich noch wenig beim (natürlich subjektiven) Hörer.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.05.2011
Karl
Niklas, Rike
Simon, Boris
Henning
Eigenvertrieb
17:13
20.05.2011