Sollte es nach der aktuellen Abrissbirne „Death Infernal“ von DEMONICAL noch schwerverletzte Überlebende geben, stehen jetzt VOMITORY mit ihrem 8. Album „Opus Mortis VIII“ bereit, auch diese noch zu Staub zu zermahlen. Seit 1989 ist das Quartett aus Karlstad aktiv und – obwohl geografisch in der Mitte zwischen Stockholm und Göteborg gelegen – deutlich an der Hauptstadt orientiert.
„Kompromiss“ scheint im Wortschatz der Band nicht vorzukommen, unerbittlich hämmert ein derbes Gitarren-Riff nach dem anderen aus den Boxen, Brutalität und Groove rangieren hierbei eindeutig auf der Prioritätenliste vor Eingängigkeit. Kurze Grind-Passagen, BOLT THROWER-Verbeugungen und ein SLAYER-adaptiertes Eingangsriff zu „Hate In A Time Of War“ verstärken die Brutalität ebenso wie angedeutete schräge Gitarren-Soli Marke MORBID ANGEL zu „Altars Of Madness“-Zeiten. Abgerundet wird die Mixtur durch exzellentes Drumming von Tobias Gustafsson, der auch die Felle bei TORTURE DIVISION gerbt und gelegentlich sogar Blast-Beats auspackt, und böse Growls, die sich mit jenem Thema befassen, das dieser Musikrichtung den Namen gab.
„Stumpf ist Trumpf“ wird dieser oder jener beim Anblick des Covers denken, dieses trifft hier aber inhaltlich eher im positiven Sinne zu, wobeibei VOMITORY absolut keine Dilettanten am Werk sind, sondern genau kalkulierte Gewalttätigkeit ausgelebt wird, die zudem in ein sehr gutes organisches und transparentes Soundgewand gepackt wurde. Runde Sache.
FAZIT: Sicherlich gewinnen VOMITORY immer noch keinen Innovationspreis, machen das, was sie machen – nämlich widerborstigen Swedish-Old-School-Death-Metal – aber auf „Opus Mortis VIII“ sehr gut und lassen im Grunde keine Wünsche offen. Extrem geile Ballerplatte für Tage mit schlechter Laune.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.04.2011
Erik Rundqvist
Erik Rundqvist
Urban Gustafsson, Peter Östlund
Tobias Gustafsson
Metal Blade Records
36:53
23.04.2011