So einsilbig sich die Düsseldorfer mit ihren Songtiteln geben, so schnell lässt sich "Rebirth" einordnen - nämlich im düsteren Electro-Rock-Feld und nirgends sonst.
Der Titelsong lässt verhalten an PARADISE LOSTs Annäherungen ans Poppigere denken, wenngleich die Briten dies mit mehr Klasse versuchten. Der Vergleich betrifft vor allen Dingen die Stimme von Fronter Micha, der Nick Holmes' Bemühungen, klar zu singen, mitunter deutlich Rechnung trägt. VOODOMA klingen am Ende aber doch eindeutig deutsch, und das nicht einmal im negativen Sinn. "Valkyria" zischt vorhersehbar mit Refrainfokus ins Ohr, während "The Devil Dances" ungleich wärmer tönt. Die Produktion wird den Genrekonventionen gerecht, mutet allerdings zu künstlich und unausgewogen an - Stichwort dynamikarme Gitarren und zu vordergründige Synths.
"Wasted Daylight" ist mehr vom Gleichen und bisher Etablierten, doch "Soulsleeper" verlagert den Fokus hin zu weniger Elektronik, und trotz Gitarrenprägung atmet der Song wesentlich befreiter, was VOODOMA auch an anderer Stelle gut stünde. "Lost In Time" zumindest hält sich im wiederum technoiden Gestus an diese Maxime, während "Seven Lives" oder der Stumpfriffer "Nemesis" wieder bloß Formatprogramm abstottern.
Um am Ende mehr Leute zu überzeugen als solche, die sich wochenends in Lack hüllen und die Nächte durchtanzen, fehlt VOODOMA schlichtweg das Verständnis; sie klingen, als gehörten sie selbst vornehmlich zu derlei Volk und seien erst an zweiter Stelle Musiker.
FAZIT: "Rebirth" ist Mittelklasse-Gothic mit stark technoiden Zügen, den auf internationaler Ebene Namen wie APOPTYGMA BERZERK oder mit Abstrichen auch DAWN OF DREAMS weit besser draufhaben. Oberflächlich bleibt dieser Sound hüben wie drüben …
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.11.2011
Euli
Micha
Mikk, Frank
Marc
Eigenvertrieb
41:38
21.10.2011