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Wreck Of The Hesperus: Light Rotting Out

Stil: Funeral Doom Metal

Cover: Wreck Of The Hesperus: Light Rotting Out

Wer klassischen Doom Metal à la CANDLEMASS und SOLITUDE AETURNUS noch zu lebensbejahend findet, dürfte Gefallen am irischen Trio WRECK OF THE HESPERUS finden, das sich nach einem Gedicht des amerikanischen Poeten Henry Wadsworth Longfellow aus dem Jahre 1842 benannt hat. Die zeigen auf ihrem zweiten Album "Light Rotting Out" nämlich die gleichermaßen abstoßend wie anziehend hässliche Fratze des Doom Metals.

Überaus roh produziert, mit scheppernden Drums, zerrendem Bass und tief dissonant riffenden Gitarren erklingen drei monströse, teils überlange Songs, die zäh und schwarz wie Teer und mit erdrückender Behäbigkeit aus den Boxen kriechen. Das kehlige, mit ordentlich Schleim im Rachen intonierte Gegrowle verleiht dem Material zusätzliche Unmenschlichkeit, dem gegenüber stehen gelegentlich helle Gesangspassagen von Gastsänger Albert Witchfinder von REVEREND BIZARRE. Für zusätzlich bedrückende Stimmung sorgen ein paar Samples, insgesamt ist das Klangbild von WRECK OF THE HESPERUS außerordentlich finster und negativ.

Der Opener "Kill Monument" ist ein einziges Riffgeschiebe, das immer mal wieder von Pausen unterbrochen wird. Das Merkmal zieht sich durch alle drei Songs, regelmäßig nimmt man durch eben diese Pausen das Tempo nochmals heraus. Mit disharmonischen Gitarrenleads wirkt "Cess Pit People" etwas atmosphärischer, zum Ende des Songs steigert sich das Drumming zu langsamem Verdreschen der Felle, zu dem hintergründig Frauengesang erklingt. Insgesamt eine ganz ordentliche Nummer. Das abschließende "Holy Rheum" ist in "Night Of Negative Stars" und "Hologram Law" unterteilt, der erste Part startet mit Perkussion und düsterem Geflüster, aus der dichten Dissonanz schimmern Rudimente von Melodien hindurch und nachdem der Teil zunächst an Härte und Intensität immer mehr zulegt, bricht er unvermittelt in sich zusammen. Nach einer längeren Ambient-Passage ersteht dann "Hologram Law", bei dem Witchfinders Klargesang ebenso disharmonisch wirkt, wie der Sound der Band an sich.

FAZIT: Harter, finsterer Stoff, der schwer verdaulich ist und somit eher Randgruppen ansprechen dürfte. Das Schönste daran ist noch der DIN A5 Digipak, in dem "Light Rotting Out" erscheint.

Punkte: 7/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.08.2011

Tracklist

  1. Kill Monument
  2. Cess Pit People
  3. Holy Rheum

Besetzung

  • Bass

    Count Rodge

  • Gesang

    Andy Cunningham

  • Gitarre

    Andy Cunningham

  • Schlagzeug

    Ray Keenaghan

Sonstiges

  • Label

    Aesthetic Death

  • Spieldauer

    40:31

  • Erscheinungsdatum

    31.05.2011

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