Das Erstlingswerk dieses italienischen Duos mutet ein wenig so an, als hätten sich ein bedröhnter TOM PETTY, eine betrunkene KATE BUSH, eine bekiffte Waldfee, JANIS JOPLIN, ein noch bekiffterer MARK KNOPFLER und ein Cowboy auf Tranquilizern in einer Slow-Motion-Westernsatire verirrt. Slidegitarren, Dadaaoongdäängbadaaaoouu-Riffs, ein tschingendes Tambourin. Alice Albertazzis eigenwillige Stimme mit Abstechern in Richtung Waschmaschinenvibrato und Spoken Word sowie psychedelische Verzerrungen sind der Nährboden, auf dem die neun Songs gedeihen, und man weiß nun nicht, ob es sich hierbei nun um kostbares Grün handelt oder ob das nun doch eher unter Unkraut einzuordnen ist.
An sich ist die relaxte und doch schrille Mischung nämlich cooler Natur und lässt aufhorchen, doch von Song zu Song nutzt sich das Rezept immer mehr ab, sodass aus der anfänglichen Überraschungseuphorie gepflegte Langeweile wird. Dies liegt primär an der Tatsache, dass das Songwriting recht eindimensional ausgefallen ist. Gerade bei den Akkordfolgen und den Melodien machen sich diese Defizite schmerzlich bemerkbar, und so hat man nach dem dreiviertel Dutzend Songs das Gefühl, gerade mal zwei gehört zu haben - lediglich mit Wiederholfunktion.
FAZIT: Idee top, Verwirklichung Flop. Da brauchen wir gar nicht weiteren Platz auf dem Monitor zu verschwenden.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.10.2012
Gianfranco Romanelli
Alice Albertazzi
Gianfranco Romanelli, Alice Albertazzi
Gianfranco Romanelli
Go Down Records
38:30
12.10.2012