Neuer Stoff für die Classic-Metal-Fraktion: Drei Gitarren, Melodien und Harmonien bis zum Gehtnichtmehr sowie SciFi-Texte vom Schrulligsten … ruft hier jemand SLOUGH FEG?
Der Titel des Erstlings „… And The Rift Of The Pandimensional Under-Gods“ verpflichtet gewissermaßen bei der Benennung der dritten Veröffentlichung der Gruppe aus Raleigh in North Carolina. COLOSSUS gemahnen laut eigener Einschätzung an Zeiten, als Rockmusik noch Spaß machte, und wer angesichts dieser Songs keinen hat, dem ist tatsächlich nicht mehr zu helfen. Gleich „Stoneburner“ ist ein solistischer Paukenschlag und steckt voller Wendungen, die Schlicht-Metaller für ganze Alben oder Diskografien verwenden würden. „Jihad! Jihad!“kommt nur ein wenig gemächlicher, dafür rhythmisch vertrackter daher, „The Coming Of The Destroyer Queen“ sogar fricklig thrashig.
Im Mittelpunkt stehen für COLOSSUS allerdings zarte Chöre und Triple-Leads, die „NIMH“ zum mithin charakteristischsten Stück der Zusammenrottung machen. „The Last Stand Of Miles Teg“ fällt speedig und wegen der hohen Screams am metallischsten aus, das von akustischer Gitarre geklammerte „Swords Against Death“ hingegen kämpferisch. Die Spielzeit ist knapp, und der Gehalt hoch – genauso wie der Drang, die Repeat-Taste zu drücken.
FAZIT: Das kurze Album „The Sepulcher Of The Mirror-Warlocks“ ist eine der besten Metal-Scheiben des Jahres geworden. Glaubt ihr nicht? Dann hört nur weiterhin eure als authentisch und roh entschuldigte musikalische Inkompetenz mit der ewig gleichen Totenkopf-, Pentagramm- und weiß-der-Teufel-Ausstattung. „Occult“ ist der neue Metal Core.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.08.2012
Ry Eshelman
Sean Buchanan
Nicky Nixon, Bill Fischer, Andy Lewis
Doza
Eigenvertrieb
31:47
27.07.2012