Aus den italienschen Dolomiten, genauer aus dem Ort Belluno kommen DELIRIUM X TREMENS. Das Quartett spielt Death Metal, den es inhaltlich mit Legenden und Geschichten aus ihrer Heimat ausstattet. Klingt noch nicht außergewöhnlich, die Tatsache, dass man aber auch traditionelle Instrumente der Heimat wie Akkordeon, Xylophon, Hörner und Flöten sowie Dolomitenchöre integriert, macht die Sache interessant. Zumindest in der Theorie.
Praktisch harmonieren die verschiedenen Elemente so gut wie gar nicht miteinander. Der Death Metal ist rifflastig, weitestgehend unmelodisch und von vielen Breaks und Tempowechseln durchzogen. Das allerdings ohne Konzept, die verschiedenen Parts wirken wahllos aneinander geklatscht und die Songs dadurch konzeptlos und überfrachtet. Ein schlüssiges Songwriting ist nicht auszumachen, die Stücke selber haben so gut wie keinen Wiedererkennungswert. Zwar ist die Gitarrenarbeit an sich nicht übel, trotzdem macht man im Riffgeschrubbe und Geschubse nur selten ansprechende helle Momente aus. Die kehligen Growls sind nichts Besonderes und geben dem Ganzen auch keine eigene Note.
Und dann erklingt wie aus dem Nichts ein Xylophon, eine Flöte oder ein völlig obskur wirkender Chor. Das Akkordeon ertönt im Marschrhythmus, die Hörner tröten und man fragt sich, was das alles überhaupt für einen musikalischen Sinn ergeben soll. Der gar nicht mal so uninteressante Ansatz, der bei stimmiger Umsetzung ein ungewöhnliches Klangbild ergeben könnte, wird komplett versemmelt und so ist man spätestens nach der 25 Minuten reichlich genervt von dem, was DELIRIUM X TREMENS dem Hörer zumuten.
FAZIT: Gut gemeint, aber nicht gut gemacht.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.02.2012
Pondro
Ciardo
Med
Thomas Lorenzi
Punishment 18 / TWS
41:48
09.12.2011