Ein wenig könnte man das Debüt dieses 2008 gegründeten Trios als eine reduzierte, düsterere, mehr laidback agierende Version der Norweger ICON OF COIL beschreiben, zumindest wenn man sich die ersten Songs der Scheibe anhört. Lediglich gegen Ende der insgesamt 66 Minuten öffnen sich die drei dann auch etwas experimentelleren, industriallastigeren, wavigeren und achtzigeren Sounds.
Grundsätzlich ein guter Gedanke, doch die Umsetzung dieser Idee ist ENTER AND FALL leider nur bedingt gelungen, denn den Songs fehlt fast durchgehend Ereignisreichtum, und die meisten Wendepunkte und Breaks verfehlen ihre Wirkung fast durchgehend, was an der eher flachen Produktion liegt, denn die Beats haben kaum Punch, die Synthsounds pluckern und buzzern meist recht blutarm, und auch kompositorisch herrscht eher Gleichförmigkeit und Monotonie, sodass man das ganze Album über eher mit Warten auf den „That's it!“-Moment beschäftigt ist, anstatt ob der Musik in Wallung oder Ekstase versetzt zu werden.
FAZIT: Für den Clubtanz, wo man nach ein paar Drinks und sonstigen Hilfsmitteln eh nix mehr merkt, mögen die Ergüsse der Formation genügen, doch zum konzentrierten Hinhören und der Extraktion erhebend-erleuchtender Momente gibt „Push Enter And Fall Down“ einfach zu wenig her. Da reißt auch die dreiviertelstündige Bonus-CD nicht mehr viel, obgleich die einige gar nicht mal so üble Remixes parat hält.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.08.2012
David Goldammer
Sven Heyne
David Goldammer (Programming, Keys, Songwriting), Daniel Diaz Gonzalez (Songwriting)
Emmo biz. Records
66:35 (CD1), 48:11 (CD2)
10.08.2012