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Forté: Stranger Than Fiction (Re-Release)

Stil: Thrash Metal

Cover: Forté: Stranger Than Fiction (Re-Release)

FORTÉ – der harte Kern um die Brüder Scott existiert mit Unterbrechungen seit 1987 – waren in ihrer Frühzeit Live-Säue und sind den klassischen Weg gegangen: Demo aufnehmen und Konzerte geben bis zum Erbrechen beziehungsweise Plattenvertrag. Den unterschrieben sie bei Massacre Records, einer längst mehr oder weniger indiskutablen Ramsch-Verwertungsanstalt, bei der jede talentfreie, aber betuchte Band unterkommt.

Die Deutschen ließen die Posse aus Oklahoma City in ihrem Ludwigshafener Quasi-Hausstudio einkehren – dort nahmen etwa auch die Label-Kollegen BAPHOMET auf – und garantierten einen für 1991 sehr modernen, druckvollen Sound, der die auf den Punkt genau gespielten Rhythmen ins rechte Licht rückt. Das Material der Band zeichnete sich nie wieder so deutlich durch die Verschränkung von rasender Geschwindigkeit mit Technik und Melodie aus. So klingt „Stranger Than Fiction“ in seiner beschränkten Anlage (immer aufs Maul) nicht einmal gleichförmig, denn jeder Song ragt durch mindestens ein griffiges Hook heraus, sei es der Hit „The Inner Circle“ (Tapping-Sau Jones gibt alles) oder das politisch kritische „Mein Madness“. James Randel (OLIVER MAGNUM) stand damals im vollen Saft und veredelte eine denkwürdige halbe Stunde Thrash-Kunst auf höchstem Niveau.

Der Titeltrack des in dieser liebevoll aufgezogenen Neuauflage (ein Lob an das rührige Label der Jungs) enthaltenen Demos „Dementia By Design“ zierte „Metal Massacre XI“ in einer unmerklich anderen Version, doch auch das Original ist neben den vier übrigen Stücken des Tapes von 1989 enthalten. Mit dem 1991er-Demo heimste man letztlich den Deal ein – womit wir wieder am Anfang dieser Kritik oder Lobrede stehen. Ob in der raren Originalversion oder als vollgepackter Re-Relase: Mit diesem Album im Player braucht man keine aufgewärmte Dresch-Brühe, denn an einer solchen Messlatte müssen die jungen Wilden erst einmal kratzen.

FAZIT: „Stranger Than Fiction“ ist ein Thrash-Klassiker aus der zweiten Reihe und gehört in jede Sammlung. FORTÉ zeigten sich auf ihrem Debüt als Meister ihrer Instrumente und packender Kompositionen gleichermaßen … So klopft heute leider niemand mehr.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.09.2012

Tracklist

  1. Coming of the Storm
  2. The Inner Circle
  3. Stranger Than Fiction
  4. G-13 (Devoid of Thought)
  5. Mein Madness
  6. Time and Time Again
  7. Digitator
  8. Between the Lies
  9. The Last Word
  10. The Promise
  11. Between The Lies
  12. Dementia By Design
  13. Digitator
  14. Mein Madness
  15. The Promise
  16. Stranger Than Fiction
  17. The Inner Circle
  18. Devoid Of Thought
  19. The Coming Of The Storm
  20. The Last Word

Besetzung

  • Bass

    Rev Jones

  • Gesang

    James Randel

  • Gitarre

    Jeff Scott

  • Schlagzeug

    Greg Scott

Sonstiges

  • Label

    Divebomb/Tribunal

  • Spieldauer

    65:09

  • Erscheinungsdatum

    15.03.2011

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