Ach, es ist ja schon etwas albern, die Tatsache, dass sich eine Band aus ausschließlich aus Frauen zusammensetzt, dermaßen in den Vordergrund zu stellen, denn letztendlich ist es doch ungleich wichtiger, dass die Musik, die - egal, ob von Weiblein oder Männlein - abgeliefert wird, auch taugt.
Das ist im Falle des FOUREVER-Debüts „Solitarium“ leider nur bedingt der Fall. Leider wird hier lediglich zehn mal flüssiges Schwermetall in Standardformen gegossen, wobei die drei Damen offensichtlich eine Schwäche für die gesamte NWOBHM-Palette haben. JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN stehen da wohl an erster Stelle, aber auch die zweite Reihe findet in den heimischen Plattenschränken anscheinend viel Beachtung.
Und wie es ausschaut, lieben die Mädels offensichtlich auch den Einsatz von Doublebass-Teppichen. Das schwedische Gespann ist allerdings wohl auch früheren SCORPIONS nicht abgeneigt, und etwas METALLICAsche Heavyness darf es gerne auch mal sein. Und da wären wir auch schon beim ersten von zwei Hauptproblemen: Das Ideengut - meist in überlange Songs breitgewalzt - wirkt zu keiner Zeit auch nur ansatzweise individuell geprägt, sondern hat eher das Flair eines Coveralbums. Soundalike-Part reiht sich an Soundalike-Part, jede Passage „klingt nach“.
Hauptproblem numero zwei ist die gitarrespielende Sängerin Mia Moilanen. Von wegen elfenhaft und zart, wie es im Bandinfoschreiben schöngeredet wird: Mias Organ tönt kraftlos, viel zu brav und austauschbar, und das ist angesichts des drögen Hintergrundgestampfes das Manko, das dem Album das Genick vollends bricht.
FAZIT: Wenn wenigstens etwas Power dahintergesteckt hätte – schließlich sieht sich die Band laut Homepage als Powertrio –, wäre das Ding noch als „solide“ durchgegangen, aber „Solitarium“ öttelt dermaßen Schnarchtassig vor sich hin, dass die Kutte freiwillig schimmelt.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.05.2012
Nina Moilanen
Mia Moilanen
Mia Moilanen
Malin Karlsson
Fastball Music
42:12
04.05.2012