FRANZ Ks fünftes Album erschien 1979 bei EMI und liegt hiermit eingedenk vierer Bonus-Demos zum ersten Mal auf CD vor. Sireena lassen sich im Rahmen ihrer Re-Release-Reihe nicht lumpen und haben den Sound aufbereiten lassen, derweil das Booklet zweckmäßige Informationen liefert.
„Gewalt ist Schitt“ gehört zu den durchschnittlichen Werken der Deutschrock-Pioniere, auch weil es das Trio zwischen kommerzieller Anbiederung und dem für die Musiker typischen Sozialengagement eingedenk schwerer verdaulicherer (verhältnismäßig natürlich) Sounds zeigt. Ein Boogie wie „Immer wieder und wieder“ und vor allem rhythmisch spritziger Hardrock à la„Vergiss es“ und „Renn, Bruder renn“ stehen „Seht Ihr den Clown“ und „Man kann nicht alles haben“ gegenüber, die teilweise mit Strings und verbrämte Schlager-Anwärter darstellen.
„Der Trinker“ lässt „War Pigs“ von BLACK SABBATH anklingen, ist aber neben dem eigentlich naiv tönenden Titelsong und dem zu knappen Instrumental „Clownerie“ das späte Highlight der Scheibe. Die vier Songfragmente werden einzig aufgrund des substanziellen „Tiger“ nicht unerheblich für den potenziellen Käufer, der das Original bereits als abgegriffenes Vinyl besitzt.
FAZIT: „Gewalt ist Schitt“ gehört wahrlich nicht zu den deutschen Rock-Klassikern, könnte aber nicht besser wiederaufbereitet worden sein als in dieser Form, weshalb Geschichtswissenschaftler und von Nostalgie gepackte Musikfreunde gerne zugreifen dürfen.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.12.2012
Peter Josefus
Peter Josefus
Mick Hannes
Stefan Josefus
Sireena / Broken Silence
46:18
07.12.2012