Mit ihrem 2010er Debüt „Feast With The Beast“ konnten die fünf Münchener in einigen etablierten Rockmagazinen massig punkten, und somit war der Rezensent, dem jene Scheibe leider unbekannt ist, recht gespannt, ob diese lobenden Worte gerechtfertigt sind - zumindest hinsichtlich des vorliegenden zweiten Albums.
Ihr Mix aus Emo, Hardcore, Hard Rock und Punk Rock sowie Heavy Metal hat durchaus seinen Reiz, und auch das jugendliche Flair von „Tristeria“ besitzt ebenfalls Interessanz, und es liegt nicht zuletzt auch am intelligenten, spannenden Songwriting, dass man stets gewillt ist, den Langspieler immer wieder mal gerne aufzulegen. Was der Verfasser des Promotextes allerdings geraucht hat, als er FROM CONSTANT VISIONS mit ALEXISONFIRE, BILLY TALENT, PAPA ROACH, MÖTLEY CRÜE oder gar IRON MAIDEN als Vergleiche ins Spiel gebracht hat, mag man sich nicht ausmalen, denn bekommen ist es ihm offensichtlich nicht.
Die Herrschaften praktizieren nämlich ein recht eigenwilliges Stilkonglomerat, das in sich frisch und absolut schlüssig ist. Und auch Mikromann Alex nimmt sich da nicht aus, denn sein vielseitiger, kraftvoller Gesang passt bestens zum instrumentalen Hintergrund. Großer Pluspunkt von „Tristeria“ ist zudem, dass man bis zum Ende immer wieder mit etwas anderem überrascht wird, denn selbst nach sechs Songs gehen der Band die Ideen nicht aus: Mit der siebten Nummer „King“ hauen FROM CONSTANT VISIONS dann nämlich wieder eine völlig anders als die vorigen Songs geratene Komposition raus.
FAZIT: Hier reift kompetenter Nachwuchs heran, der seine Antennen sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit richtet, ohne die Gegenwart zu vergessen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.10.2012
Michi
Alex
Chris, Amon
Benni
Bullet Records
43:26
02.11.2012