Im kurzen, wenig aufschlussreichen, offensichtlich lieblos irgendwo herauskopierten Waschzettel ist hinsichtlich der Einflüsse der Seattler die Rede von SOL INVICTUS, DEATH IN JUNE, JOHNNY CASH sowie WOODY GUTHRIE die Rede. Okay, bin ich auch faul und sage: Jepp, passt, da kann man mit arbeiten.
An manchen Stellen lassen sich allerdings auch einige SWANS- und LEONARD COHEN-Einflüsse ausmachen, und plus Dreck und Noise und erfülltem Individualitätsanspruch haben wir es in der Tat mit einer außergewöhnlichen und coolen Mixtur zu tun, die gerade den Freund des countryinspirierten, depressiven „Gaul tot, Frau weg, Leber wegen Whiskey im Arsch, Lunge wegen der vielen Filterlosen hinüber, das Leben ist ein Arschloch“-Sounds ansprechen dürfte.
So lange Mainman TJ Cowgill (normalerweise in deutlich heftigeren, metallischeren Bands wie BOOK OF BLACK EARTH, CROSS oder auch ORVKKL aktiv) nicht in den kellertiefen Stimmlagen unterwegs ist, funktioniert die ganze Sache auch halbwegs gut, doch sobald er die Stimmbänder im untersten Hertz-Bereich vibrieren lässt, wirkt die Geschichte ob des schiefen Brummens unfreiwillig komisch und comichaft. Zu bezeichnend ist es, dass der hörbarste Song „My Mother Was The Moon“ ist, der von Emily Denton eingesungen wurde.
FAZIT: Schöne Idee, diesen außergewöhnlichen Sound zu fahren, doch an der Ausführung desselben müssen KING DUDE noch ein ganzes Stück feilen.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.10.2012
TJ Cowgill
TJ Cowgill
Emily Denton, Nicholas Friesen, Joey D'Auria & Friends
Ván Records
33:36
14.10.2012