Zurück

Reviews

Koritni: Welcome To The Crossroads

Stil: Hardrock

Cover: Koritni: Welcome To The Crossroads

Deibel aber auch, die gibt es ja auch noch. Trotz zweier solider Alben konnte die australische Band um Namensgeber Lex Koritni noch nicht so richtig von der Classic-Rock-Welle und den Erfolgen mancher Landsmänner wie AIRBOURNE profitieren. Zumindest bei uns nicht, in anderen Ländern wie Frankreich gibt es wohl durchaus schon eine beachtenswerte Fanbase.

Nun könnte aber auch bei uns was gehen, denn qualitativ können KORITNI mit "Welcome To The Crossroads" noch mal deutlich zulegen. Um genau zu sein, ist das Album überraschend stark und vollblütig ausgefallen und überzeugt mit seinem erdigen Hardrock, meist mit reichlich Melodien und oft mit ´nem satten Blues-Schwung. Gleich der Opener "Down At The Crossroads" packt dich mit seiner saftigen Slide Guitar kräftig im Genick und kann zudem mit einem Gastauftritt von Jeff Scott Soto angeben.
Insgesamt klingt der Sydney-Fünfer noch mal deutlich weniger nach AC/DC (und somit auch weniger wie AIRBOURNE) als zu Karrierebeginn. Neben ein wenig GOTTHARD ("Let's Go Crazy") weisen sie durch die stärksten Nummern wie "Party's Over", "Sometimes", "Money Talks, It Says Goodbye" und dem saucoolen Southern Hardrocker "Take It Like A Man", die allesamt einem Blutstau in den Hörer-Extremitäten vorbeugen, vielmehr die deutlichsten Parallelen wieder zu (den immer noch schmerzlich vermissten) THUNDER auf. Die gewisse Ähnlichkeit beim Artwork - wie zuletzt aus der Feder von Mark Wilkinson (u.a. IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST) - zu deren "Robert Johnson´s Tombstone"-Cover ist dann aber wohl doch nur Zufall, oder?

Eine klare Sleaze-Kante bringen KORITNI in ihrem Sound ebenfalls noch unter ("TV's Just A Medium" mit einem Gastsolo von ANNIHILATORs Jeff Waters, "Money Talks, It Says Goodbye") wie gelegentliche Ausflüge in modernere Rock-Gefilde. "Lost For Words" etwa klingt äußerst zeitgemäß und die Ballade "Hold On" hätte durchaus auch von LIVE stammen können, zumal Lex Koritni hier der Stimme von Ed Kowalczyk recht nahe kommt, während er ansonsten vor allem mit angerauter Power überzeugt.

Die Reputation von KORITNI wird mit diesem Album weiter steigen, und ihre bevorstehende Tournee als Support von den SCORPIONS in Frankreich wird ebenfalls seinen Teil dazu beitragen, zumal das Material in der Live-Version bestimmt noch zusätzlich an Stärke gewinnt.

FAZIT: Der Gehörnte hat den Aussie-Boys ordentlich Feuer unterm Hintern gemacht. Mit ihrer die Bierpulle schwenkenden Mucke auf "Welcome To The Crossroads" melden KORITNI ernstzunehmende Ansprüche an auf die Hard- & Classic-Rock-bewährten Bühnen auch außerhalb von Down Under.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.05.2012

Tracklist

  1. Down At The Crossroads
  2. Better Off Dead
  3. Party's Over
  4. Now A Word From Our Sponsors
  5. TV's Just A Medium
  6. Lost For Words
  7. Sydney In The Summertime
  8. Sometimes
  9. Money Talks, It Says Goodbye
  10. Let's Go Crazy
  11. Hold On
  12. Take It Like A Man

Besetzung

  • Bass

    Matt Hunter

  • Gesang

    Lex Kortini

  • Gitarre

    Eddy Santacreu, Luke Cuerden

  • Schlagzeug

    Chris Brown

Sonstiges

  • Label

    Verycords

  • Spieldauer

    50:37

  • Erscheinungsdatum

    04.05.2012

© Musikreviews.de