Manche schwedischen Musiker scheinen offensichtlich ein Gen zu besitzen, welches dazu führt, diesen eigenwilligen Sound zu fahren, wie es auch KRISTOFFER AND THE HARBOURHEADS tun. Denn diese Kauzigkeit nennen auch Landsmänner wie PAPER, SKRIET, EXISTENSMINIMUM oder die fantastischen ANTENNAS ihr Eigen.
Dieses Trio, hier und da unterstützt von Gastmusikern, schippert munter zwischen Indie-Rock, 60s-Soul, drogigen BEATLES, Folk, 70er Psychedelic, Pop, Beat und Singer/Songwriter-Liedgut umher und haut mal eben zwölf Stücke raus, die vor unwiderstehlichen Melodien nur so strotzen. Doch anstatt mit glattem Singsang durch die Gehörgänge zu flutschen, sorgen die drei mit lässigen Hammondorgeln, Grabbelkisten-Synthesizern, verpeilten Schifferklavieren, Knarzigkeit, Verschrobenheit, gelegentlichen Noise-Splittern, ab und an angezerrtem Gesang und allerlei anderen Schrulligkeiten dafür, dass der Hörer auch etwas aus diesen Songs mitnimmt. Auch schwingt in dem Dutzend Nummern stets eine positive Melancholie, oft auch schwarzer Humor mit.
FAZIT: „Little Goes A Long Way“ ist ein Album für jene, die Anspruch und Eingängigkeit gerne auch zu einer Einheit verschmolzen hören möchten. Ecken, Kanten und Dellen ohne Ende, aber kein in der akustischen Speiseröhre hängender schwerer Brocken. Dieses Album fordert den Hörer auf, die Ohren gespitzt zu halten, jedoch auf völlig unaufdringliche Weise. So, und nun hört euch endlich diese kleinen Hits wie den Titeltrack, "“Whyte And Black“, „Only For Rachel“ oder „We Are All Different“ an!
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.02.2012
Kris, Joel, Emil
Ferryhouse Productions
45:14
24.02.2012