Etwas fad liest sich die Vorankündigung des schier nächsten finnischen Allstarprojekts. Denn bis auf Mikko Kotamäki, der unter anderem bei BARREN EARTH oder SWALLOW THE SUN aktiv ist, handelt es sich doch um eher weniger bekannte finnische Bands, denen bisher der große Wurf noch nicht gelungen ist. Aber auf den zweiten Blick offenbart sich KUOLEMANLAAKSO als Mastermind Laakso’s ureigene musikalische Vision, zu deren Umsetzung er befreundete Musiker um sich gescharrt hat. Wie auch immer, die dargebotene Mischung ist alles andere als gewöhnlich. Nicht dass es bisher noch keine Metal Bands mit finnischen Texten gegeben hätte, aber KUOLEMANLAAKSO verarbeiten ihre Einflüsse durchaus individuell und erschaffen recht eigenwillige Nuancen.
Zugegeben – der Einfluss von finnischen Düstertruppen wie SAATUE oder AJATARRA ist unüberhörbar, aber KUOLEMANLAAKSO sind viel mehr Doom als düster und verarbeiten zudem viele CELTIC FROST- und TRIPTYKON-Einflüsse. Dabei ist die Musik an sich alles andere als spektakulär, aber die Mischung macht es einfach: Hypnotisch, fast beschwörend klingend die eiskalten Riffs, fesselnden Leads gepaart mit Kotamäkis facettenreichen, eindrucksvollen Vocals. Die Produktion von V. Santura tut ihr Übriges und das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Man lausche nur mal einem Song wie 'Etsin' oder dem etwas schnelleren gleich anschließenden 'Ikiuni', um sich selbst zu überzeugen.
Auch auf visueller und inhaltlicher Ebene macht „Uljas Uusi Maailma“ einen verdammt überzeugenden Eindruck. Textlich lebt das Werk stark von der Inspiration Eino Leino’s Poesie – seine Gedichte wurden Bruchstückhaft in den Texten verarbeitet und sind zudem im ganzen Booklet zu finden. Svart Records hat aber auch mit der Umsetzung im schicken umfangreichen 24-Seiten-Booklet im Digibook alles andere als gespart.
FAZIT: „Uljas Uusi Maailma“ ist ein interessantes Stück finnische Tonkunst, das sehr ehrlich und bodenständig rüberkommt. Trotz recht klarer musikalischer Ausrichtung ist die Umsetzung spannend und vielseitig arrangiert, was den Songs trotz Länge sehr zugute kommt. Fans von gut gemachter finnischer Tonkunst kommen an KUOLEMANLAAKSOs Vision von „Moderne Welt vs. Finnische Natur“ jedenfalls nicht vorbei.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.11.2012
Usva
Kotamäki
Laakso, Kouta
Laakso
Tiera
Svart Records
47
23.11.2012