Logisch, dass das LOINCLÖTH-Debütalbum „Iron Balls Of Steel“ viel CONFESSOR-Spirit in sich trägt, besteht das Trio doch zu zwei Dritteln aus Musikern der Prog-Death-Doom-Legende aus North Carolina, nämlich Steve Shelton am Schlagzeug und Cary Rowells an den vier Saiten. Lediglich Klampfer Tannon Penland (KOSZONOM, KENMORES) stammt von „außerhalb“.
Dieser Sechzehntracker soll laut LOINCLÖTH die Essenz des Metal, nämlich dessen Extreme darstellen. Epic fail, denn das Album kommt, mit dem Vorwand, extrem zu sein, gut ein viertel Jahrhundert zu spät. Denn letztendlich ist dieser Instrumentalkoloss nicht mehr als ein metalgenreübergreifender, enorm verkopfter Trip durch komplexe Riffwälder, wilde Breaks, jam-ähnliche Attacken, verschachtelte Spielereien, ganz ohne Soli, ganz ohne Gesang – aber während sich dieser Dreier offensichtlich wahnsinnig toll findet, ermüdet das Werk spätestens nach dreißig Prozent der Gesamtspielzeit. Zu selbstverliebt reitet das Gespann auf zu vielen ähnlichen Motiven herum, und so navigieren sich die Musiker recht fix in eine kreative Sackgasse.
FAZIT: Große Namen und nichts dahinter. Okay, nicht nichts, aber auch nicht gerade viel.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.01.2012
Cary Rowells
Tannon Penland
Steve Shelton
Southern Lord
Gefühlt endlos
17.01.2012