So einsilbig sich dieses Österreicher Trio in den Songtiteln gibt, so unverbindlich klingt seine Musik: METRUM spielen kaum verschnörkelten Rock, der auf Riffs basiert und dennoch immer wieder für absonderliche Hinhörer sorgt.
Vorneweg ist das dunkle Raunen von Kopf Alex Geschmackssache, in jedem Fall aber aufrichtig und eindringlich. Spätestens im dramatischen „Ditch“ ist man sich dessen sicher. Weiterhin schaffen es METRUM, einen schmissig jazzigen Swingpart in den Opener „Anger“ einzubauen, ohne der Logik zu entbehren. Mitunter fühlt man sich an die Alternative-Ausflüge von METALLICA erinnert, wahlweise auch andere amerikanische Breitwand-Rocker, allerdings ohne dicke Proletenhose.
Als Anspieler bieten sich die halbe Balladen „Insane“ (toller Gesang, frisches Laut-Leise-Spiel) und „Leaves Fall“ an, letzteres mit leiser Orgel im Hintergrund und virtuosem Bassspiel. Für „Fall“ gilt das Gleiche, allerdings vor härterer Kulisse, die man fast schon im Prog-Metal-Kontext ansiedeln kann … inklusive Reggae-Beats, ein echtes Spektakel. „Broken“ und „Vast Excuse“ klingen wie eine Mischung aus NICK CAVE und THE CULT mit Metal-Sozialisation, während die Stücke mit epischem Gehalt (nicht in puncto Songlänge) am Ende der Scheibe stehen: Die Refrains von „Sanity“ und „War“ etwa schreien geradezu danach, in ein verschwitztes Rund geschrien zu werden – und dabei nicht vergessen, welch klasse Arbeit die Rhythmusgruppe hinlegt.
FAZIT: METRUM merkt man die deutsch-österreichisch-amerikanische Freundschaft an: „Broken“ klingt kosmopolitisch und lässt sich in keine Schublade einordnen, ist jedoch mitnichten abgehoben grell, sondern dräuend finster, nichtsdestoweniger erhebend und nachhaltig. Originelle Rockmusik, die ein Ausrufezeichen setzt und nicht der Masse ergeben ist.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.02.2012
Bernhard
Alex
Alex
Moritz
Frog Queen / Supersonic
48:27
03.02.2012