Im elften Jahr des Bestehens legt das hessische Quartett MINDREAPER ihr Debütalbum "Human Edge (...To The Abyss)" vor und nachdem man bereits 2010 einen Slot auf dem Metalfest in Dessau ergattern konnte, hofft man nun auf den großen Sprung nach vorn. Ob das mit der nicht unbedingt einfach zu konsumierenden Mischung aus Thrash und Death Metal gelingen kann, bleibt abzuwarten.
Sehr rifflastig, zumeist im groovenden Midtempo unterwegs und in den Songs recht breaklastig agierend, ist der Stoff von MINDREAPER nicht unbedingt für jene Metalheads zu empfehlen, die es flott und straight nach vorn lieben. Hinzu kommt, dass die Band sich stilistisch ein bisschen zwischen die Stühle setzt. Für die Anhänger von sogenanntem Techno Thrash bzw. technischem Death Metal ist das Material dagegen ein bisschen zu unspektakulär, offene Münder angesichts halsbrecherischer Frickelabfahrten sind jedenfalls nicht zu erwarten. Für MINDREAPER spricht dagegen, dass sie auf "Human Edge (...To The Abyss)" einen eigenen Stil etablieren, man fühlt sich jedenfalls so gut wie nie an andere Bands erinnert.
Zwischen die oft im Stakkato gespielten Riffs werden immer mal wieder melodische Leads platziert, die aber leider nicht immer ordentlich in den Kontext des jeweiligen Songs integriert sind und somit etwas aufgesetzt wirken. Ähnliches gilt für die Soli, die zudem nicht immer ganz sauber gespielt sind. Der Growlgesang ist recht derb, was wiederum nicht so ganz zur Musik passt, die einen niedrigeren Härtegrad aufweist. Auch der Versuch, in den Refrains melodisch zu growlen ist in ein paar Songs nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Überzeugend ist dagegen die Produktion des Albums ausgefallen, besonders der Basssound weiß zu gefallen. Es war eine gute Entscheidung, das Mastering in die fachkundigen Hände von Andy Classen zu legen.
FAZIT: Wenn man riffbetonten, groovigen, harten Metal bevorzugt und nicht unbedingt Wert auf einprägsame Melodien legt, kann man MINDREAPER ruhig mal antesten. Für die Zukunft wären jedoch ein paar mehr zwingende Hooklines wünschenswert, ebenso sollte der Flow in den Songs noch runder werden.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.07.2012
Manuel "M" Roth
Sebastian "Sucking" Rehbein
Gunter "Gynni" Weppler
Manuel Nozulak
Eigenproduktion
46:41
07.04.2012